Re-Präsentation eines idealen Arbeitsmarktes in Beratungsgesprächen der Bundesagentur für Arbeit
Beschreibung
"Re-Präsentation, Dramaturgie, Inszenierung; Begriffe, die eine zentrale Funktion in unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Disziplinen einnehmen und seit geraumer Zeit in die soziologische Analyse von Gegenwartsgesellschaften wie in die Kultursoziologie diffundiert sind. In unserem Beitrag stellen sie analytische Werkzeuge dar, um den empirischen Gegenstand - Beratungsgespräche in der Bundesagentur für Arbeit (BA) - funktional und formal zu reflektieren. Wir wollen zeigen, wie der Mythos eines idealen Arbeitsmarktes, zusammengesetzt aus selbstregulierenden Teilarbeitsmärkten, qua Inszenierung 'Beratungsgespräch' sozial aufgeführt wird. Zusammenfassend gesagt, wollen wir eine Rekonstruktion und Interpretation der Beobachtung einer spezifischen Praxis und der sie prägenden Praktiken vorstellen. Um den empirischen Gegenstand 'Beratungsgespräch' mit dem Konzept der 'sozialen Aufführung' vergleichen zu können, bedienen wir uns als tertium comparationis Begriffen, die vornehmlich in ästhetischen Kontexten gebraucht werden. Methodologisch bewegen wir uns damit auf einem theoriegenerierenden Feld (Glaser/Strauss 1998), auf welchem wir versuchen, durch Anwendung 'disziplinfremder' Begriffe auf das 'konventionell' gewonnene Datenmaterial, dieses zu interpretieren und diesen sozialen Tatbestand rekonstruktiv zu problematisieren." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Sowa, Frank & Ronald Staples (2013): Re-Präsentation eines idealen Arbeitsmarktes in Beratungsgesprächen der Bundesagentur für Arbeit. In: S. Brogi, C. Freier, U. Otten & K. Hartosch (Hrsg.) (2013): Repräsentationen von Arbeit : transdisziplinäre Analysen und künstlerische Produktionen (Gesellschaft der Unterschiede, 11), S. 247-264.