Katholizismus zwischen Traditionalität und Modernisierung
Beschreibung
"Der Text zeigt Kontinuitäten und Veränderungen in Glaubensverständnis und -ausübung bei dem Mitglied einer katholischen Diasporagemeinde auf, wie sie sich in zwei 1997 und 2007 geführten Interviews abbilden. Nach dem Wegfall der Pfarrstelle der Gemeinde begann der Interviews, Herr Schneider, mit der Planung und Organisation neuartiger Gottesdienste, die Elemente wie Theaterspiel und Rockmusik einbeziehen. Mit seinem Engagement vollzieht sich eine strukturelle Angleichung an eine Gruppierung in der Gemeinde, die ein traditionalistisches Glaubensmodell propagiert und sich in Gestalt eines privaten Gebetskreises versammelt. Beider Laienaktivitäten gründen, auch wenn sie inhaltlich entgegengesetzt sind, in einem durch die Diasporasituation zu erklärenden Vorrang der konkreten Gemeinde vor der Amtskirche. Die Bedeutung dieser von der klassischen 'Kirchensoziologie' wie auch der Theorie einer Individualisierung der Glaubenspraxis nur ungenügend erfassten Mesoebene der konkreten Gemeinde und das Erleben und Handeln ihrer Mitglieder wird aufgezeigt und das Handeln von Herrn Schneider aus einer säkularisierungstheoretischen Perspektive diskutiert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Jung, Matthias (2009): Katholizismus zwischen Traditionalität und Modernisierung. Ein Fallbeispiel zu Laieninitiativen unter der Sonderbedingung einer Diasporasituation. In: Sozialer Sinn, Jg. 10, H. 2, S. 345-370.