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Publikation

Strike activity and centralisation in wage setting

Beschreibung

Dass sich der Zentralisierungsgrad von Lohnverhandlungsinstitutionen auf die Streikintensität auswirkt, wird von etlichen Ökonomen als stilisierter Fakt betrachtet. Die theoretische Literatur zu Lohnabkommen beschäftigt sich vor allem mit Zentralisierung in Form der Ebene der Tarifverhandlungen; empirische Studien legen jedoch den Schluss nahe, dass der Koordinierungsgrad vor allem zwischen den Tarifpartnern aber auch innerhalb der Tarifpartner eine wichtige Rolle spielt. In dem Beitrag wird das Streikvolumen (die weggefallenen Arbeitstage je 1000 Beschäftigte pro Jahr durch Streikaktivität) durch OECD-Koordinierungs- und Zentralisierungsindikatoren sowie durch Kontrollvariablen erklärt. Die Ergebnisse belegen deutlich moderierende Effekte eines hohen Koordinierungsgrads auf die Streikintensität im Untersuchungszeitraum. Bezüglich der Auswirkungen der Koordinierung auf die Streikintensität zeichnet sich allerdings deutlich eine abnehmende Entwicklung ab, d. h. Länder mit geringerer Koordinierung haben in den letzten drei Jahrzehnten aufgeschlossen. Die geringen Auswirkungen auf das Streikvolumen lassen darauf schließen, dass die instituitonellen Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle bei der Erklärung der Unterschiede sowohl im Längsschnitts- als auch im Querschnittsvergleich spielen. (IAB)

Zitationshinweis

Ludsteck, Johannes & Peter Jacobebbinghaus (2010): Strike activity and centralisation in wage setting. In: G. Schweiger & B. Brandl (Hrsg.) (2010): Der Kampf um Arbeit : Dimensionen und Perspektiven, S. 201-219. DOI:10.1007/978-3-531-92505-9_7