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Publikation

A public choice perspective on regional cluster and network promotion in Germany

Beschreibung

Später als in anderen Ländern sind Cluster und Netzwerke nun zu etablierten Entwicklungskonzepten deutscher Bundesländer und Regionen geworden. Trotzdem entsteht der Eindruck, dass Politik und Praxis sich weit entfernt vom theoretischen und empirischen Wissen über Cluster bewegen. Da die herkömmliche Clustertheorie zur Erklärung nicht ausreicht, entwickeln die Autoren ein Public Choice-Modell. Dieses vermutet unterschiedliche Rationalitäten für Berater, Politiker und Praktiker als Ursache für das Auseinanderdriften von wissenschaftlicher Forschung und der Entwicklung von Clustern in der Praxis. Dieses Modell wird mit empirischen Erkenntnissen aus zwei unabhängigen, aber komplementären Untersuchungen konfrontiert. In der ersten Untersuchung wurden teilstandardisierte Interviews mit 134 Praktikern, Beratern und Beobachtern von Fallstudien zur regionalen Clusterpolitik durchgeführt. Für die zweite Untersuchung erfolgte eine postalische Befragung von 123 Cluster- und Netzwerkmanagern. Die Ergebnisse belegen das Selbstverständnis von Praktikern und ihre spezifische Rationalität, die mit dem wissenschaftlichen Erkenntnissen über Cluster und Netzwerke konfrontiert wird. In der Praxis spielen konzeptuelle Unterschiede zwischen Clustern und Netzwerken, als auch ihrer Entstehung und Entwicklung eine entscheidende Rolle. Es wird davon ausgegangen, dass diese nicht organisch entstehen und sich entwickeln, sondern sie werden als organisiertes Phänomen verstanden. Außerdem herrscht der stark technokratische Glaube vor, ihre Entwicklung beeinflussen zu können. Abschließend werden Schlussfolgerungen für Politik, Praxis und die weitere Forschung gezogen. (IAB)

Zitationshinweis

Kiese, Matthias & Martin Wrobel (2011): A public choice perspective on regional cluster and network promotion in Germany. In: European Planning Studies, Jg. 19, H. 10, S. 1691-1712. DOI:10.1080/09654313.2011.615134