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Publikation

Do firms obey the law when they fire workers?

Beschreibung

Die Kündigungsschutzgesetzgebung definiert soziale Kriterien, die bei Entlassungen berücksichtigt werden müssen. Wenn Unternehmen dieses Recht umgehen, kommt es zu Verhandlungen über Abfindungen. Um rechtliche und finanzielle Unsicherheiten in diesem Zusammenhang zu vermindern, hat die deutsche Regierung Abfindungen bei beidseitiger Übereinkunft 2004 rechtlich vorgeschrieben. Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, ob soziale Kriterien die Entlassungswahrscheinlichkeit von Arbeitnehmern beeinflussen. Die Wahrscheinlichkeit von Abfindungen und die Faktoren, die ihre Höhe bestimmen, werden für den Fall privater Verhandlungen über die Beendigung eines Arbeitsvertrages untersucht. Zudem werden die Effekte der Reform des Kündigungsschutzrechts auf die Wahrscheinlichkeit von Abfindungen und deren Höhe behandelt. Die empirische Untersuchung basiert auf Paneldaten für Deutschland zwischen 2000 und 2006. Es zeigt sich, dass die Entlassungswahrscheinlichkeit für diejenigen Arbeitnehmer am geringsten ist, die rechtlich geschützt sind. Die Erwartung von Abfindungen und die Unternehmensgröße steigern die Wahrscheinlichkeit, Abfindungen zu bekommen. Die Höhe der Abfindungen hängt von der Art und Weise ab, wie das Arbeitsverhältnis beendet wurde. Im Gegensatz zur Absicht des Gesetzgebers erhöht die Rechtsreform die Abfindungen. Diese Ergebnisse können in der aktuellen Diskussion um die Reform des gesetzlichen Kündigungsschutzes in Deutschland aufschlussreich sein. (IAB)

Zitationshinweis

Jahn, Elke (2009): Do firms obey the law when they fire workers? Social criteria and severance payments in Germany. In: U. Blien, E. Jahn & G. Stephan (Hrsg.) (2009): Unemployment and labour market policies - novel approaches, S. 672-691. DOI:10.1108/01437720910997344