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Publikation

Standpunkt: Plädoyer für einen moderaten gesetzlichen Mindestlohn

Beschreibung

Auf der Basis ihrer Untersuchung zu den Effekten der Mindestlohneinführung im Baugewerbe im Jahr 1997 mit ökonometrischen Methoden (König/Möller, 2008) plädieren die Autoren für einen moderaten gesetzlichen Mindestlohn. Aus ihrer Sicht kann eine moderate Lohnuntergrenze beschäftigungsneutral oder sogar beschäftigungsfördernd sein. Maß für die Höhe des Mindestlohns ist die Relation zum Medianlohn, also dem Lohn, unter bzw. über dem jeweils 50 Prozent der Arbeitnehmer liegen. Die Untersuchung zum Baugewebe zeigte bei einem Medianlohn von 63 Prozent (Westdeutschland) neutrale bis leicht positive Effekte auf den Arbeitsmarkt, während eine Medianlohnhöhe von 82 Prozent (Ostdeutschland) den rezessionsbedingten Arbeitsplatzabbau noch verstärkt hat. Ein gesetzlicher Mindestlohn sollte nach Ansicht der Autoren so bemessen sein, dass zumindest ein alleinstehender Vollzeitbeschäftigter davon seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Eine allgemeine Lohnuntergrenze auf moderatem Niveau wäre danach nicht nur beschäftigungspolitisch vertretbar, sie wäre auch ein wichtiges gesellschaftspolitisches Signal für mehr soziale Gerechtigkeit. Zur Verbesserung der politischen Akzeptanz eines Mindestlohns in der Öffentlichkeit schlagen die Autoren die Einsetzung einer Expertenkommission nach dem Vorbild der Low Pay Commission in Großbritannien vor. (IAB)

Zitationshinweis

König, Marion & Joachim Möller (2009): Standpunkt: Plädoyer für einen moderaten gesetzlichen Mindestlohn. In: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg (Hrsg.) (2009): IAB-Jahresbericht 2008 : Wissen verbindet, S. 19-21.

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