Springe zum Inhalt

Publikation

Befristet Beschäftigte

Beschreibung

Die Analyse von Daten des IAB-Betriebspanels zeigt, dass der Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse an der betrieblichen Gesamtbeschäftigung von unter vier Prozent im Jahr 1996 auf über sechs Prozent im Jahr 2006 gestiegen ist. Eine branchenspezifische Betrachtung zeigt zudem, dass Befristungen vor allem in den Bereichen der öffentlichen Verwaltung und den sozialen Dienstleistungen (Gesundheit und Sozialwesen, Erziehung, Unterricht und gemeinnützige Betriebe wie z. B. Caritas und Diakonie) inzwischen als Normaleinstellungsverhältnis gelten: 'Etwa zwei Drittel der Einstellungen erfolgen hier auf Basis eines befristeten Vertrages. Übernahmen sind vergleichsweise selten, Abgänge aus Befristungen hingegen das meistgenutzte 'Entlassungsinstrument'. Andere Wege in der Personalpolitik werden in diesen Branchen zum Teil über die Ventilfunktion der befristeten Arbeitsverträge - und zu Lasten der Betroffenen - verhindert. Eine personalpolitische Vorbildfunktion erfüllen Betriebe mit exzessiver Befristungspraxis nicht.' In Branchen wie dem Produzierenden Gewerbe und in produktionsnahen Dienstleistungen, die dem internationalen Wettbewerb besonders stark ausgesetzt sind, spielen Befristungen hingegen eher eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig bieten Befristungen in diesen Branchen eher eine Perspektive auf dauerhaften Anschluss an die gewünschte Normalarbeit. (IAB)

Zitationshinweis

Hohendanner, Christian (2009): Befristet Beschäftigte. Öffentlicher Dienst unrühmlicher Spitzenreiter. In: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (Hrsg.) (2009): Bildung ist Mehrwert : Tarif- und Besoldungsrunde 2009, S. 41-45.