Jahresarbeitszeit: Das Teilzeitphänomen
Beschreibung
"Für den Rückgang der Arbeitszeit waren bis Mitte der 1990er Jahre vor allem die Verkürzung der tariflichen Wochenarbeitszeit, die Ausweitung des Urlaubsanspruchs und die Reduzierung der durchschnittlichen Überstunden maßgebend. Seitdem geht die Verringerung der durchschnittlichen Arbeitszeit fast ausschließlich auf die Ausweitung der Teilzeitarbeit zurück. Der Rückgang der durchschnittlichen Jahresarbeitszeit war also nicht mehr das Ergebnis pauschaler Arbeitszeitverkürzungen, sondern im Wesentlichen Folge von Strukturveränderungen auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere der Ausdifferenzierung der Beschäftigtenstruktur. Ob sich der Trend zur Teilzeit langfristig fortsetzen wird, ist fraglich. Denn mit Blick auf den demografisch bedingten langfristigen Rückgang des Arbeitskräfteangebots schlummert hier ein Potenzial an Arbeitsstunden, das aktiviert werden könnte. Voraussetzung hierfür ist die Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen: Stärkere Bildungsinvestitionen gehören hier ebenso dazu wie mehr und bessere Möglichkeiten der Kinderbetreuung sowie familienfreundliche Arbeitsbedingungen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Wanger, Susanne (2008): Jahresarbeitszeit: Das Teilzeitphänomen. In: IAB-Forum H. 2, S. 28-33.