Hilfebedürftige Arbeitslose in der Fallbearbeitung: Trainer trifft Mensch
Beschreibung
Der Beitrag untersucht, welche Bedeutung aktivierende soziale Dienstleistungen bei der Bekämpfung von Armut und Langzeitarbeitslosigkeit haben und auf welche Weise subjektive Deutungs- und Handlungsmuster sowie Umgangs- und Verarbeitungsweisen eines Lebens im Leistungsbezug im Prozess der Hilfegewährung berücksichtigt werden müssen, wenn das Ziel einer nachhaltigen Überwindung von Bedürftigkeit durch Aktivierung und eigenverantwortliche Lebensführung erreicht werden soll. Nach Ansicht des Autors sind die Aktivierungsstrategien des SGB II in ihrem Erfolg nicht nur von der Qualität der Maßnahmen, sondern ebenso von der Qualität des Betreuungsverhältnisses sowie der Mitwirkungsbereitschaft und den Motivationen der Hilfebezieher abhängig. Die Herstellung einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Träger und Betreutem ist Voraussetzung für eine soziale Stabilisierung und Reintegration in Erwerbsarbeit. In das Arbeitsbündnis zwischen beratender Fachkraft und Leistungsempfänger müssen auch dessen biografische Erfahrungen und aktuelle Lebenspraxis einbezogen werden, um die notwendige Konkordanz der Perspektiven herzustellen, 'ohne die die Förder- und Eingliederungsinstrumente ins Leere zu laufen drohen.' (IAB)
Zitationshinweis
Wenzel, Ulrich (2008): Hilfebedürftige Arbeitslose in der Fallbearbeitung: Trainer trifft Mensch. In: IAB-Forum H. 2, S. 54-59.