Arbeits- und Erwerbslosigkeit in der Statistik
Beschreibung
"Trotz einer Unterfassung der Arbeitslosigkeit um knapp 40 Prozent ist die deutsche Arbeitslosenstatistik im internationalen Vergleich insbesondere seit der Hartz-IV-Reform relativ transparent. In den als beschäftigungspolitisch erfolgreich geltenden Nachbarländern sind zwar die Beschäftigungsquoten höher als in Deutschland, aber auch das Ausmaß der verdeckten Arbeitslosigkeit. In Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden und Schweden wird die offizielle Arbeitslosigkeit im Vergleich zu Deutschland wesentlich enger abgegrenzt. Mit der 'Stillen Reserve' steht in Deutschland ein umfassendes Konzept zur Erfassung von verdeckter Arbeitslosigkeit zur Verfügung, das es so detailliert in anderen Ländern nicht gibt. In letzter Zeit werden Forderungen nach einer 'ehrlicheren' Arbeitslosenstatistik laut, die alle Personen mit Beschäftigungsproblemen als arbeitsuchende Arbeitslose ausweist - einschließlich Ein- Euro-Jobber, Teilnehmer an Qualifizierungsmaßnahmen und unfreiwillig Teilzeitbeschäftigte. In der Statistik stehen den bisher nicht erfassten Personen jedoch erfasste Personen gegenüber, die Umfragen zufolge nicht nach einer Beschäftigung suchen und folglich kein Beschäftigungsproblem im eigentlichen Sinne haben." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Konle-Seidl, Regina (2008): Arbeits- und Erwerbslosigkeit in der Statistik. Springreglement international. In: IAB-Forum H. 2, S. 48-52.