Springe zum Inhalt

Publikation

Teilzeitbeschäftigung: Wachstum aus eigener Kraft

Beschreibung

Seit Beginn der 1990er Jahre stieg die Zahl der Teilzeitbeschäftigten in Deutschland um mehr als 110 Prozent. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten nahm in diesem Zeitraum um mehr als 20 Prozent ab. Aktuell übt jeder dritte Arbeitnehmer in Deutschland eine Teilzeitbeschäftigung aus. Der Beitrag untersucht die ökonomischen und institutionellen Faktoren, die den Anstieg der Teilzeitarbeit bedingen sowie das veränderte Erwerbsverhalten und gibt einen Überblick über die positiven und negativen Aspekte dieser Erwerbsform. Die Autorinnen kommen zu dem Schluss, dass das Teilzeitwachstum in Westdeutschland seit 1991 vor allem auf Vorteile, die in der Erwerbsform an sich liegen und nicht so sehr auf Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur zurückzuführen sind. Ausschlaggebend sind die Faktoren, die Teilzeit- von Vollzeitbeschäftigung unterscheiden: höhere Flexibilität, geringere Kosten, niedrigere Sozialabgaben bei geringfügiger Beschäftigung und eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf. Zu den Nachteilen zählt nach Meinung der Autorinnen, dass Teilzeitbeschäftigte 'oft ausgebremst und einer unsicheren Zukunft überlassen' werden. Sie verdienen oft weniger pro Stunde und erwerben dadurch weniger Rentenansprüche; sie sind oft kürzer im Unternehmen und profitieren deshalb weniger von betrieblicher Weiterbildung. 'Es ist deshalb Aufgabe auch des Staates, die Flexibilitäts- und Produktivitätsvorteile um eine bessere soziale Sicherung und Teilhabe an Qualifizierung zu ergänzen.' (IAB)

Zitationshinweis

Klinger, Sabine & Katja Wolf (2008): Teilzeitbeschäftigung: Wachstum aus eigener Kraft. In: IAB-Forum H. 1, S. 10-15.

Bezugsmöglichkeiten

kostenfreier Zugang