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Publikation

Erwerbsformen im Wandel: Folgen für Beschäftigung und Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes

Beschreibung

Die Autoren beschreiben, dass Normalarbeitsverhältnisse, definiert als abhängige, sozialversicherungspflichtige und unbefristete Vollzeitbeschäftigung, in den letzten Dekaden an Bedeutung verloren haben. Erwerbsarbeit wird vermehrt in Teilzeit ausgeübt, ist häufig nicht voll sozialversicherungspflichtig, befristet oder als Leiharbeitsverhältnis ausgestaltet. Auch die Selbständigkeit nimmt in unterschiedlichsten Ausprägungen zu. Aus der veränderten Zusammensetzung der Erwerbsformen ergeben sich für die Autoren aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive zwei grundlegende Fragestellungen: Hätte sich die Erwerbstätigkeit insgesamt ohne den Wandel der Erwerbsformen günstiger oder weniger günstig entwickelt? Erleichtern atypische Beschäftigungsverhältnisse den Übergang aus der Arbeitslosigkeit in den Arbeitsmarkt und erfüllen damit eine Brückenfunktion? Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass ein positiver Effekt von mehr Teilzeitbeschäftigung auf das Niveau der Erwerbstätigkeit unbestritten sein dürfte. Auch erhöhen atypische Erwerbsformen die Anpassungsfähigkeit des Arbeitsmarktes im Konjunkturzyklus. Über befristete Beschäftigung und Leiharbeit finden Arbeitslose Zugang zum Erwerbsleben. Den positiven Effekten stehen nach Meinung der Autoren aber auch ernstzunehmende Probleme gegenüber. Insbesondere geringfügige Formen der Teilzeitarbeit führen nicht zu Existenz sichernden Einkommen. Die Autoren plädieren hier für die Schaffung von Anreizen zu einer Ausweitung der Arbeitszeit, um den betroffenen Personenkreis aus der Bedürftigkeit zu führen. (IAB)

Zitationshinweis

Dietz, Martin & Ulrich Walwei (2008): Erwerbsformen im Wandel: Folgen für Beschäftigung und Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes. In: S. Gensior, L. Lappe & H. G. Mendius (Hrsg.) (2008): Im Dickicht der Reformen: Folgen und Nebenwirkungen für Arbeitsmarkt, Arbeitsverhältnis und Beruf (Deutsche Vereinigung für Sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung. Arbeitspapier, 2008-01), S. 23-47.