Springe zum Inhalt

Publikation

Unemployment, labor market transitions and residual wage dispersion

Beschreibung

Das Argument, die niedrige Lohnspreizung in Deutschland sei der Hauptgrund für die hohe Arbeitslosenquote, gehört zu den Gemeinplätzen in der öffentlichen Auseinandersetzung über die Arbeitsmarktprobleme Deutschlands. Die Studie analysiert das Verhältnis von Arbeitslosigkeit und Lohnspreizung für Individuen mit vergleichbaren Eigenschaften. Vom konventionellen neoklassischen Standpunkt betrachtet werden die Löhne durch das Grenzprodukt der Arbeitnehmer bestimmt. Steigende Mindestlöhne resultieren, sofern sie eine Bindungswirkung entfalten, dann in einer Abnahme der Lohnspreizung und in höherer Arbeitslosigkeit. Eine konkurrierende Sichtweise betrachtet die Lohnspreizung als das Resultat von Suchfriktionen und der damit verbundenen Nachfragemacht der Unternehmen. Ein Anstieg der Suchfriktionen führt aus dieser Sicht sowohl zu höherer Arbeitslosigkeit als auch zu höherer Lohnspreizung. Aus diesen Theorieansätzen leiten die Autoren empirisch testbare einander zuwider laufende Hypothesen ab, die das Verhältnis von Lohnspreizung, Niveau der Arbeitslosigkeit und den Übergangsraten zwischen unterschiedlichen Arbeitsmarktzuständen betreffen. Die Ergebnisse ihrer empirischen Analysen sind mit keiner der beiden Theorien in vollem Umfang konsistent. Ein robustes und der Suchtheorie konsistentes Ergebnis ist indessen, dass Arbeitslosigkeit und Lohnspreizung für vergleichbare Individuen nicht negativ korreliert ist. (IAB)

Zitationshinweis

Fitzenberger, Bernd & Alfred Garloff (2008): Unemployment, labor market transitions and residual wage dispersion. In: Scottish Journal of Political Economy, Jg. 55, H. 5, S. 561-590.