Beschreibung

"In der angewandten empirischen Forschung wird das betriebliche Ausbildungsverhalten insbesondere durch Strukturmerkmale von Unternehmen erklärt. Der Beitrag berücksichtigt darüber hinausgehend die einzelbetrieblichen Geschäftserwartungen als Erklärungsfaktor. Geschäftserwartungen sind strengstens zeitvariat und firmenbezogen und bilden die Entwicklung eines Unternehmens sowohl im Wettbewerbsmarkt als auch in Abhängigkeit von der Konjunktur ab. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Geschäftserwartungen eines Unternehmens bedeutend auf die Kosten-Nutzen-Analyse für Unternehmensentscheidungen hinsichtlich der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen auswirken. Unter Berücksichtigung der strukturellen Merkmale von Unternehmen bestätigen die statischen ökonometrischen Modelle die Annahme, dass Veränderungen der Geschäftserwartungen zu einem asymmetrischen Anpassungsprozess der qualitativen Unternehmensentscheidungen zur betrieblichen Ausbildung führen. Bezüglich der Anzahl der bereitgestellten Ausbildungsplätze kann gezeigt werden, dass diese im Wesentlichen der Entwicklung der Geschäftserwartungen entspricht. Ein asymmetrisches Verhalten lässt sich dabei nicht nachweisen. Ein dynamischer Ansatz bestätigt die Ergebnisse aus den statischen Modellen, wonach kurzfristig eine symmetrische Anpassung stattfindet. Für die längere Frist unterstützt das dynamische Modell die Annahme eines asymmetrischen Anpassungsverhaltens. Weiterhin kann in einer Anwendung gezeigt werden, dass steigende Unsicherheit hinsichtlich der Geschäftserwartung zu einer Reduktion der Anzahl der Ausbildungsplätze führen kann." (Autorenreferat, IAB-Doku)