Wage dispersion in Germany and the US
Beschreibung
Seit den 1970er Jahren zeigen sich tiefgreifende Unterschiede auf den Arbeitsmärkten der USA und der kontinentaleuropäischen Länder. Die im Vergleich zu den USA geringere europäische Beschäftigungsquote wird in der Regel auf eine zu starke Regulierung des Arbeitsmarktes in Europa zurückgeführt. Die USA gelten dabei als leuchtendes Beispiel für Flexibilität und Marktfreiheit, während Deutschland und Frankreich als Bollwerke institutioneller Regulierung, gewerkschaftlichen Einflusses und komfortabler sozialstaatlicher Leistungen gesehen werden. Bezogen auf die Lohn- und Einkommensstruktur wird angenommen, dass diese im Vergleich zu den USA sehr viel undifferenzierter ist. Der Beitrag vergleicht die Lohn- und Einkommensstruktur in den USA und Europa. Im Fokus steht dabei die Frage, ob es insbesondere in Deutschland einen Lohndruck von unten gibt, der dazu führt, dass trotz eines fehlenden Mindestlohns das Tariflohnniveau und das Lohnniveau insgesamt zu hoch ist, so dass man von einer Deformation der Lohn- und Einkommensstruktur sprechen kann. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass die Einkommensstruktur nicht entscheidend für die unbefriedigende Situation niedrigqualifizierter Arbeitnehmer auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist. Es müssen weitere Komponenten wie Ausbildungsstand, berufliche Erfahrung und Wirtschaftszweig mit einbezogen werden. (IAB)
Zitationshinweis
Möller, Joachim (2009): Wage dispersion in Germany and the US. Is there compression from below? In: P. J. J. Welfens & J. T. Addison (Hrsg.) (2009): Innovation, employment and growth policy issues in the EU and the US, S. 41-59.
Weitere Informationen
- auch erschienen in: International Economics and Economic Policy, Vol. 5, No. 4 (2008), S. 345-361
- frühere (möglw. abweichende) Version erschienen u.d.T.: Wage dispersion in Germany compared to the US , is there evidence for compression from below? / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim (Hrsg.). Mannheim, 2005