Humankapital und internationale Migration
Beschreibung
"In diesem Beitrag wird zunächst ein einfaches Modell der Humankapitalinvestition mit Migration präsentiert. Dieses Modell untersucht die Wahrscheinlichkeit von Humankapitalinvestitionen unter den Annahmen, dass die Prämien für Bildung in den Sende- und Empfängerländern unterschiedlich verteilt sind und dass die Zuwanderungschancen von dem Qualifikationsniveau der Individuen abhängen. Das Modell unterstellt, dass die Individuen heterogene Fähigkeiten und damit unterschiedliche Kosten für Bildung haben und durch heterogene Präferenzen im Hinblick auf die Wahl des Wohnorts charakterisiert sind. Das Modell kommt zu dem Ergebnis, dass mit der Möglichkeit zur Migration auch die Anreize, in Humankapital zu investieren, steigen (Abschnitt 2). Diese Hypothese wird empirisch untersucht. In Abschnitt 3 wird aus dem theoretischen Modell ein Schätzmodell abgeleitet. Die empirische Untersuchung stützt sich auf einen neuen Datensatz, der es ermöglicht, für sechs Zielländer in der OECD (Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, USA) die Migrationsbevölkerung aus 143 Herkunftsländern nach ihrem Qualifikationsniveau zu unterscheiden. Dies erlaubt eine empirische Analyse der Frage, ob die Humankapitalinvestitionen der Bevölkerung in den Sendeländern mit zunehmender Qualifikation steigen. Der Datensatz wird in Abschnitt 4 beschrieben. Die Regressionsergebnisse zeigen, dass ein robuster Zusammenhang zwischen Migrationswahrscheinlichkeit und Investitionen in Humankapital existiert (Abschnitt 5). Abschnitt 6 fasst die Ergebnisse zusammen." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Brücker, Herbert (2007): Humankapital und internationale Migration. Theoretische Überlegungen und empirische Evidenz. In: J. Schwarze, J. Räbiger & R. Thiede (Hrsg.) (2007): Arbeitsmarkt- und Sozialpolitikforschung im Wandel : Festschrift für Christof Helberger zum 65. Geburtstag (Volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, 120), S. 139-160.