Gemeinschaft, Gesellschaft und soziale Sicherung
Beschreibung
"Vor der Industrialisierung hatten traditionelle Gemeinschaften - Familien, dörfliche Nachbarschaften und lokale religiöse Vereinigungen - die Aufgabe, ihre Mitglieder vor sozialen Risiken wie Armut zu schützen. Die Industrialisierung produzierte jedoch neue Risiken und verallgemeinerte die alten. Posttraditionale Vergemeinschaftungen, die vor allem mit der Arbeiterbewegung verbunden waren, versuchten die resultierenden Sicherungslücken zu kompensieren, erwiesen sich aber insgesamt als zu schwach. In der Konsequenz entstand schrittweise die staatliche Sozialpolitik - eine gesellschaftliche Variante der Prävention und Abwehr von Not. Heute konstituieren die verschiedenen Schutzvarianten gemeinsam ein wohlfahrtsstaatliches Mehrebenensystem. Sein Wandel und sein Entwicklungsstand lassen sich mit Kernbegriffen der klassischen Soziologie, darunter 'Gemeinschaft', 'Gesellschaft' und 'Solidarität' adäquat beschreiben und erklären." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Zapfel, Stefan & Markus Promberger (2011): Gemeinschaft, Gesellschaft und soziale Sicherung. Überlegungen zu Genese und Wandel des modernen Wohlfahrtsstaats. (IAB-Discussion Paper 21/2011), Nürnberg, 34 S.