Grenzöffnung zu Tschechien: Entwicklung in Ostbayern besser als erwartet
Beschreibung
"Der freie Warenaustausch mit der Tschechischen Republik führte in den 90er Jahren entgegen landläufigen Befürchtungen nicht zu einem wirtschaftlichen Abstieg der bayerischen Grenzregionen. In Ostbayern verläuft der Strukturwandel im Wesentlichen analog zum Bundestrend. Die Verteilung wirtschaftlicher Aktivitäten gleicht sich der westdeutschen Struktur an. Gegen die Erwartung ist nach dem Fall des Eisernen Vorhangs auch eine Zunahme der Spezialisierung nicht zu erkennen. Trotz erleichterter Arbeitsmöglichkeiten für tschechische Pendler im Grenzgebiet ist der Anteil der westdeutschen Arbeitnehmer, die in Ostbayern beschäftigt sind, auch nach der Grenzöffnung gestiegen. Der überdurchschnittliche Anstieg der Nachfrage nach besser ausgebildeten Arbeitnehmern hat im Jahrzehnt vor und nach der Grenzöffnung zu einer Angleichung der ostbayerischen Qualifikationsstruktur an das Bundesniveau geführt. Anfang der 90er Jahre werden für Geringqualifizierte in Ostbayern relative Lohngewinne ausgewiesen. Ab Mitte der 90er Jahre kehrte sich diese Entwicklung allerdings ins Negative um." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Moritz, Michael (2007): Grenzöffnung zu Tschechien: Entwicklung in Ostbayern besser als erwartet. (IAB-Kurzbericht 20/2007), Nürnberg, 8 S.
Bezugsmöglichkeiten
Grafiken
- Die Veränderung der Branchenstruktur verläuft in der ostbayerischen Grenzregion parallel zu Westdeutschland
- Spezialisierungsindex für die ostbayerische Grenzregion sinkt kontinuierlich
- Wirtschaftszweige mit vormals niedrigem Beschäftigtenanteil wachsen stärker
- Die ostbayerische Grenzregion gewinnt als Beschäftigungsort kontinuierlich an Bedeutung
- Qualifikationsstruktur im ostbayerischen Grenzgebiet gleicht sich dem Durchschnitt an
- In der ostbayerischen Grenzregion wird durchweg weniger verdient