Polnische Arbeitsmigranten auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland zwei Jahre nach der Erweiterung
Beschreibung
Nach einem kurzen Überblick über makroökonomische Migrationstheorien und Theorien individueller Wanderungsentscheidung wird die tatsächliche Entwicklung der Einwanderung von Arbeitskräften aus osteuropäischen Ländern - speziell aus Polen - seit der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 dargestellt. Eingegangen wird auf die Wanderungs- und Bevölkerungsentwicklung, die Arbeitsmarktentwicklung und auf den Stand der politischen Entwicklung, insbesondere auf Niederlassungsfreiheit, Dienstleistungsfreiheit und Arbeitserlaubnisse während der Übergangsfrist. Es zeigt sich, dass die Anzahl der osteuropäischen Arbeitnehmer immer noch sehr gering ist; "ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung oder an der Gesamtbeschäftigung liegt unter 1 Prozent. Die Beschäftigung konzentriert sich auf bestimmte Wirtschaftszweige (Landwirtschaft, Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe; persönliche Dienstleistungen) und Regionen (Südwestdeutschland), da der Zugang zu Beschäftigungen im Wesentlichen nur über die 'Tore' der bilateralen Vereinbarungen (als Programm-Arbeitnehmer) möglich ist." Auf allen Qualifikationsebenen sind die Arbeitslosenquoten der Polen in Deutschland auf ein ähnliches Niveau wie bei Türken angestiegen. Beliebt ist die Niederlassung Selbstständiger vor allem in Ballungsgebieten. Die Übergangsregelungen hinsichtlich der Arbeitnehmerfreizügigkeit werden kritisch diskutiert. Der Autor plädiert dafür, "jetzt nach Möglichkeiten und Methoden zu suchen, den Arbeitsmarkt allmählich und flexibel so zu öffnen, wie es nach wirtschaftlicher Logik sinnvoll ist, damit die Arbeitsmärkte sich auf das Jahr 2011 einstellen können". (IAB2)
Zitationshinweis
Hönekopp, Elmar (2007): Polnische Arbeitsmigranten auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland zwei Jahre nach der Erweiterung. In: M. Nowicka (Hrsg.) (2007): Von Polen nach Deutschland und zurück : die Arbeitsmigration und ihre Herausforderungen für Europa, S. 47-79.