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Publikation

Immer mehr Beschäftigte unterwegs

Beschreibung

"Bayern entwickelte sich in den Jahren seit der deutschen Wiedervereinigung vom Aus- zum Einpendlerland. Im Jahr 2005 betrug der Einpendlerüberschuss 63.800 - bei 247.400 Einpendlern und 183.500 Auspendlern. Der Einpendlerüberschuss erreichte im Jahre 2001 mit 91.200 den vorläufigen Höhepunkt. Ausschlaggebend dafür war die hohe Zahl von 104.000 Einpendlern aus den Neuen Bundesländern. Seitdem ist diese Zahl auf 88.200 zurückgegangen. Die vergleichsweise strukturschwachen Regionen in Nordbayern sind die Zielregion für viele dieser Pendler. Die stärksten Pendelverflechtungen Bayerns mit einem anderen Bundesland findet man mit 62.100 Einpendlern und 76.400 Auspendlern mit Baden-Württemberg. Insgesamt spiegeln sich in den Ein- und Auspendlerströmen deutlich die unterschiedlichen Arbeitsmarktchancen in West- und Ostdeutschland wider. Untersucht man die Strukturmerkmale der Pendler, zeigt sich, dass deutliche Unterschiede vorhanden sind. Insbesondere unter 50-jährige, Akademiker und Vollzeitbeschäftigte sind unter den Pendlern überdurchschnittlich vertreten. Dies zeigt, dass vor allem ein gut qualifizierter Personenkreis mit relativ stabilen überdurchschnittlich entlohnten Beschäftigungsverhältnissen zur Mobilität neigt bzw. Pendeln in Kauf nimmt. Innerhalb Bayerns sind die Ballungsräume Nürnberg und München Hauptzentren für Einpendler, die vorrangig aus den umliegenden Kreisen kommen. Gemessen an den vorhandenen Arbeitsplätzen weisen die Stadt Schweinfurt und der Landkreis München mit Einpendlerquoten von über 76 Prozent die höchsten Einpendlerströme auf. Die höchsten Auspendlerquoten im Freistaat sind in den Landkreisen Fürth (75,8 Prozent) und Schweinfurt (72,5 Prozent) zu finden. Daneben weisen auch viele andere Kreise im Umland der Städte relativ hohe Auspendlerquoten auf. Regionen mit geringen Pendelverflechtungen sind insbesondere die Landkreise Berchtesgadener Land, Garmisch-Partenkirchen, Cham, Traunstein und Donau-Ries. Fast zwei Drittel der in Bayern wohnenden Beschäftigten haben ihren Arbeitsplatz außerhalb ihrer Wohnortgemeinde. Dieser Mobilitätsgrad hat in den vergangenen Jahren bei rückläufiger Gesamtbeschäftigung auch aufgrund von anhaltenden Suburbanisierungstendenzen stetig weiter zugenommen. Die wachsenden Pendlerströme in Bayern belegen aber auch, dass die Arbeitnehmer den Forderungen nach einer höheren regionalen Mobilität gerecht werden und so zu einer Verbesserung der Ausgleichsprozesse am Arbeitsmarkt beitragen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Böhme, Stefan & Lutz Eigenhüller (2006): Immer mehr Beschäftigte unterwegs. Pendlerbericht Bayern 2005. (IAB regional. Berichte und Analysen. IAB Bayern 01/2006), Nürnberg, 24 S.

Bezugsmöglichkeiten

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