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Publikation

Fördern und Fordern

Beschreibung

Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit hat zu einem Selektionsprozess geführt, von dem vor allem Menschen mit geringer Qualifizierung betroffen sind. Die wichtigsten Ergebnisse zur derzeitigen Situation der Geringqualifizierten auf dem Arbeitsmarkt werden wieder gegeben. Auf dieser Grundlage wird thesenartig dargelegt, welche Aspekte bei einer aktiven Arbeitsmarktpolitik für Geringqualifzierte zu berücksichtigen sind. Der Autor plädiert unter anderem für 'learning on the job' mit Praxisbezug für Geringqualifizierte, für höhere Transparenz und klare Verantwortlichkeiten in den Transfersystemen, für eine konsequente Politik des Förderns und Forderns, für eine Erhöhung der Arbeitsanreize durch welfare-to-work-Programme (gemeinnützige Arbeitsgelegenheiten), Kombilohnmodelle oder Modelle einer negativen Einkommensteuergutschrift, für eine Senkung der Anspruchslöhne sowie für Tarifverträge, die für Arbeitslose geringere Einstiegslöhne zulassen. Skeptisch beurteilt werden unter anderem Qualifizierungemaßnahmen, eine Ausdehnung öffentlicher/gemeinnütziger Beschäftigungsgelegenheiten auf die gewerbliche Wirtschaft sowie eine Lockerung des Kündigungsschutzes. 'Alle Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik haben in der Vergangenheit negative Implikationen (Drehtüreffekte, Mitnahmeeffekte, sich widersprechende Förderziele, unklare Zielgruppen, fehlende Evaluierung).' Es wird betont, dass großzügige Transfersysteme und effektive Arbeitsanreize im Niedriglohnsektor sich prinzipiell ausschließen. Ziel ist es, die Botschaft zu verankern, dass staatliche Leistungen zur Gegenleistung für die Bereitschaft zu arbeiten sind, und nicht umgekehrt. (IAB)

Zitationshinweis

Walwei, Ulrich (2006): Fördern und Fordern. Aktive Arbeitsmarktpolitik für Menschen mit geringer Qualifikation. In: Konrad-Adenauer-Stiftung (Hrsg.) (2006): Strategien gegen Arbeitslosigkeit und Armut : Beschäftigungschancen für Geringqualifizierte. Tagungsdokumentation. Expertenworkshop der Konrad-Adenauer-Stiftung, 7. - 10. Oktober 2004 (Konrad-Adenauer-Stiftung. Arbeitspapier, 153), S. 3-6.

Bezugsmöglichkeiten

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