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Publikation

Abbau der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen - dringlicher denn je!

Beschreibung

Im Jahre 2000 wurde die Kampagne '50 000 Jobs für Schwerbehinderte' gestartet, deren Ziel es war, den Bestand an schwerbehinderten Arbeitslosen innerhalb von zwei Jahren um 25 Prozent zu senken. Im Zusammenspiel aller Akteure gelang es tatsächlich, die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen bis 2002 um diesen Prozentsatz zu vermindern. Der Beitrag untersucht, ob dieser Impuls eine nachhaltige Wirkung hatte und welche Faktoren mehr im Fokus der Aufmerksamkeit stehen sollten. Aus der Tatsache, dass nach Ende der Kampagne die Zahl schwerbehinderter Arbeitsloser wieder rasant anstieg, wird geschlossen, dass solche Anstrengungen schnell verpuffen können, wenn der Fokus nicht mehr konstant auf diese Gruppe gerichtet ist. Kritisiert wird, dass die Reform der Arbeitsmarktpolitik der letzten drei Jahre an den Kriterien Effektivität und Effizienz orientiert war, und dass dabei die sozialpolitischen Belange von benachteiligten Zielgruppen am Arbeitsmarkt an Gewicht verloren haben. Die Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik und die Intentionen des SGB IX driften auseinander. Ohne das Gebot der Angemessenheit und Effektivität von Eingliederungsaktivitäten und -maßnahmen in Frage zu stellen, wird dafür plädiert, die besonderen Bedingungen des Förderns von gesundheitlich eingeschränkten, behinderten und schwerbehinderten Menschen im Auge zu behalten. Aus Sicht der Autoren ist es "dringend geboten, die Neuausrichtung von SGB III und SGB II mit den Intentionen des SGB IX in Einklang zu bringen". (IAB)

Zitationshinweis

Schröder, Helmut & Angela Rauch (2006): Abbau der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen - dringlicher denn je! In: Behindertenrecht, Jg. 45, H. 1, S. 1-7.