Employment security through dismissal protection
Beschreibung
Ob und auf welche Weise der Staat durch gesetzliche Regelungen in das Recht von Unternehmen eingreifen darf und soll, Arbeitsverhältnisse aufzukündigen, bestimmt ganz wesentlich die arbeitsmarktpolitische Debatte der westlichen Industrieländer. Die Befürworter rechtlicher Regelungen zum Kündigungsschutz führen ins Feld, dass nur auf diese Weise eine faire Parität zwischen den Arbeitsmarktparteien erreicht und Beschäftigung unabhängig von Konjunkturzyklen gesichert werden kann. Die Gegner derartiger Restriktionen argumentieren dahingehend, dass diese notwendige Arbeitsmarktreformen verhindern, die Arbeitskosten erhöhen und letztendlich Langzeitarbeitslosigkeit befördern. Als Beispiel gelten die USA im Vergleich zu Europa. Ausgehend von einer begrifflichen Klärung von Arbeitsplatzsicherheit und Beschäftigungssicherheit werden die mikro- und makroökonomischen Aspekte von Beschäftigungssicherheit erläutert und das Pro und Kontra der wissenschaftlichen Diskussion zum Thema Kündigungsschutz zusammenfassend dargestellt. Dabei wird insbesondere auf die arbeitsmarktpolitischen Folgen politischer Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen eingegangen, die auf falsches Design, Fehler bei der Implementierung oder Koordinationsprobleme zurückzuführen sind. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass rechtliche Regelungen des Arbeitsmarkts unter bestimmten Bedingungen rein privatrechtlichen Vertragsbestimmungen vorzuziehen sind, findet aber keine endgültige Antwort auf die Frage, wie eine solche idealtypische Gesetzgebung auszusehen habe. Als Annäherung werden Elemente eines 'best practices'-Modells entworfen, das sich an Regelungen orientiert, die von einer Mehrheit von Unternehmen praktiziert werden. (IAB)
Zitationshinweis
Buechtemann, Christoph F. & Ulrich Walwei (2005): Employment security through dismissal protection. Market versus policy failures. In: J. G. Backhaus (Hrsg.) (2005): The Elgar companion to law and economics, S. 311-326.