Dynamik am Arbeitsmarkt aus der regionalen Perspektive
Beschreibung
"In den letzten Jahren haben Analysen auf Basis von Stromgrößen sowohl in der Forschung als auch in der Politikberatung an Bedeutung gewonnen. In dem Beitrag stellen wir das selbst konzipierte Mehrkontensystem (MKM) vor, welches regionale Übergangsprozesse in allen Arbeitsagenturen in Matrixdarstellung abbildet und somit auch als regionalisierte Bevölkerungs- und Arbeitskräftegesamtrechnung interpretiert werden kann. Für die Datengrundlage kombinieren wir amtliche Individualdaten über Beschäftigte, Arbeitslose und Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen mit Aggregatdaten, die Informationen über Schüler, Selbstständige und Rentner enthalten. Um fehlende Übergangsinformationen zu schätzen, greifen wir auf den neuen Algorithmus ADETON zurück, der im Vergleich zu anderen Entropieoptimierungsmethoden den Vorteil hat, dass auch mit ungenauen Randbedingungen gearbeitet werden kann. Anhand von drei Beispielen zeigen wir die Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des MKM auf. Allgemeines Ziel des Mehrkontenmodells ist es, die Dynamik des lokalen Arbeitsmarktes zu erfassen, Vergleiche zwischen den Regionen zu ermöglichen und eine Basis für die künftige strategische Ausrichtung der aktiven Arbeitsmarktpolitik zu erstellen. Es ist ein flexibel einsetzbares Instrument einerseits für wissenschaftliche Analysen regionaler Arbeitsmärkte in Deutschland, andererseits kann es von den jeweiligen Arbeitsagenturen für diverse Fragestellungen genutzt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Haas, Anette & Thomas Rothe (2005): Dynamik am Arbeitsmarkt aus der regionalen Perspektive. Das Mehrkontenmodell als Instrument für Strategie und Steuerung. In: Zeitschrift für ArbeitsmarktForschung, Jg. 38, H. 1, S. 49-67.