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Publikation

Arbeitsvermittlung zwischen Zentralisierung, Kommunalisierung und Privatisierung

Beschreibung

Für die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland wird unter anderem ein ineffizientes System der Arbeitsvermittlung verantwortlich gemacht. Der Beitrag geht den Fragen nach, ob zum einen aus dem Ausland effizientere Systeme bekannt sind und zum anderen, welche Rolle die Organisationsform der Bundesagentur für Arbeit (BA) spielt, und ob die BA aufgelöst werden sollte. Hervorgehoben wird die niederländische institutionelle Strukturreform von 2002, in deren Mittelpunkt die Etablierung der 'Zentren für Arbeit und Einkommen' (CWI) steht, welche als 'Türwächter' den Zugang zu allen Sozialleistungen kontrollieren. Das von der FDP vorgeschlagene 'Drei-Säulen-Modell', das dem niederländischen Modell ähnelt, fordert neben der Trennung von Leistung und Vermittlung sowie der 'Privatisierung' auch eine generelle 'Kommunalisierung' der Wiedereingliederung der Arbeitslosengeld II-Bezieher. Studien belegen, dass das neue System nicht kosteneffizienter als das vorherige ist. Rückblickend wird die Neuorganisation der BA betrachtet. Dabei wird deutlich, dass die operative Zusammenfassung unterschiedlicher Leistungen zur besseren Steuerung der 'Aktivierung' von Sozialleistungsbeziehern den internationalen Trend zu einer einzigen Anlaufstelle widerspiegelt. Die Arbeitsmarktreform hat zwar neue institutionelle Brüche und neue arbeitsmarktpolitische 'Verschiebebahnhöfe' geschaffen, es wird jedoch davon ausgegangen, dass der Umbau der BA Zeit braucht, um Erfolge zu zeigen, und dass die BA mit den bisher angeschobenen Veränderungen auf dem richtigen Weg ist. (IAB)

Zitationshinweis

Konle-Seidl, Regina (2005): Arbeitsvermittlung zwischen Zentralisierung, Kommunalisierung und Privatisierung. In: Wirtschaftsdienst, Jg. 85, H. 9, S. 575-581.

Bezugsmöglichkeiten

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