Migration, co-ordination failures and EU enlargement
Beschreibung
Die europäische Einwanderungspolitik ist in sich widersprüchlich. So werden einerseits immer mehr Einschränkungen vorgenommen, andererseits zeigt die öffentliche Meinung immer mehr Verständnis für Migranten. Zwei verschiedene Erklärungen hierfür werden betrachtet. Die erste basiert auf einem Gleichgewichtsmodell. Es wird überprüft, ob Einwanderung in die 'unbeweglichen' europäischen Arbeitsmärkte Kosten verursacht, die von der ökonomischen Theorie nicht erfasst werden. Einiges spricht dafür, dass Migration dem Einwanderungsland zwar einen ökonomischen Nutzen bringt, die eigenen Bürger davon aber weniger profitieren, vor allem, wenn die Einwanderer Sozialleistungen erhalten. Als zweite Erklärung für die Widersprüchlichkeit der Einwanderungspolitik werden Koordinationsfehler bei den nationalen Migrationspolitiken genannt. Es wird gezeigt, wie die EU-Osterweiterung ein Wettrennen um einschränkende Maßnahmen bei der Einwanderungspolitik ausgelöst hat. Zwei mögliche Wege, diesen restriktiven Trend umzukehren werden diskutiert: begrenzter Zugang für Migranten zu den Sozialleistungen des Einwanderungslandes sowie eine gemeinsame EU-weite Einwanderungspolitik. (IAB)
Zitationshinweis
Boeri, Tito & Herbert Brücker (2005): Migration, co-ordination failures and EU enlargement. (IZA discussion paper 1600), Bonn, 60 S.