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Publikation

Welche Betriebe nutzen Leiharbeit?

Beschreibung

Nicht erst seit den Reformvorschlägen der Hartz-Kommission genießt Leiharbeit eine allmählich wachsende Wertschätzung am Arbeitsmarkt. In einer Clusteranalyse aus dem Jahr 2002 für die alten Bundesländer werden Strukturen, Kontexte und Verläufe von Angebot und Nachfrage nach Leiharbeit in Verleihfirmen und Einsatzbetrieben untersucht. Zudem wird analysiert, in welchem Maße die Leiharbeit nach wie vor auf die Funktion eines überbetrieblichen Beschäftigungspuffers beschränkt ist, oder ob sie sich auch in zukunftsträchtige Sektoren und Segmente des Arbeitsmarktes auszudehnen vermag - etwa in den Dienstleistungsbereich oder in hochqualifizierte Berufsfelder. Fazit: Die Flexibilität von Betrieben findet hauptsächlich über 'flexible scheduling' statt. Daneben lassen sich verschiedene zusammengesetzte Randbelegschaften feststellen: im verarbeitenden Gewerbe seltener und kleiner, außerhalb davon häufiger und größer. Leiharbeit hat dabei meist eine eher untergeordnete Bedeutung. Die Arbeitsrealität von Leiharbeitern, wie auch die Chancen auf einen Dauerarbeitsplatz im Einsatzbetrieb unterscheiden sich dabei erheblich. Der industriell-großbetriebliche Kontext bietet noch am ehesten eine Chance auf einen Dauerarbeitsplatz im Einsatzbetrieb, Kleinbetriebe sind als instabiles Arbeitsumfeld anzusehen, während Einsätze in der Dienstleistungsbranche das Problem einer dauerhaften Marginalität verstärken. (IAB)

Zitationshinweis

Promberger, Markus & Stefan Theuer (2004): Welche Betriebe nutzen Leiharbeit? Verbreitung und Typik von Einsatzbetrieben und Arbeitsumwelten von Leiharbeitern. In: B. Vogel (Hrsg.) (2004): Leiharbeit : neue sozialwissenschaftliche Befunde zu einer prekären Beschäftigungsform, S. 34-60.