New delivery forms of employment services in Germany
Beschreibung
Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der Dienstleistungsangebote der Arbeitsvermittlung in Deutschland im letzten Jahrzehnt. Die Mehrheit der Vermittlungsaktivitäten und der Angebote zur beruflichen Integration konzentriert sich in Deutschland auf die öffentliche Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (BA). Seit über dreißig Jahren gibt es Ansätze, einzelne öffentliche Aufgaben auf dem Arbeitsmarkt zu privatisieren. Der Beitrag untersucht, ob der Paradigmenwechsel von einer durch Verwaltungshandeln bestimmten Arbeitsverwaltung zu einer marktorientierten Arbeitsvermittlung in Deutschland grundsätzlich möglich ist. Seit 2002 und insbesondere seit der Umsetzung der Empfehlungen der Hartz-Kommission sind grundsätzliche strukturelle Veränderungen bei der Arbeitsvermittlung und den Reintegrationsmaßnahmen in Kraft getreten. Die Einführung von Personal-Service-Agenturen sowie Vermittlungsgutscheinen sind Schritte auf dem Weg zur Privatisierung der Arbeitsvermittlung. Zentral hierfür ist die Implementierung eines Kontraktmanagements. Institutionelle Rahmenbedingungen der Privatisierung, die politische Position der wichtigsten Akteure, kognitive und semantische Aspekte der Reformpolitik in Deutschland sowie Erfahrungen anderer Länder mit der privaten Arbeitsvermittlung werden beschrieben. Hinsichtlich der deutschen Arbeitsvermittlung kann man gegenwärtig nicht von einem kohärenten Modell einer stärkeren Marktorientierung sprechen. Es handelt sich vielmehr um ein Hybridmodell mit einem Angebotsmix öffentlicher und privater Dienstleistungen. (IAB)
Zitationshinweis
Konle-Seidl, Regina (2005): New delivery forms of employment services in Germany. A mixed public-private model? In: E. Sol & M. Westerveld (Hrsg.) (2005): Contractualism in employment services : a new form of welfare state governance, S. 187-207.