Ältere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt und im Betrieb
Beschreibung
Der Beitrag diskutiert die gängigen Annahmen über den demographischen Wandel und die daraus resultierenden Erfordernisse und Entwicklungen des Arbeitmarktes. Die Probleme der Beschäftigung Älterer in den Betrieben und die Hintergründe der betrieblichen Handlungsmuster werden erörtert. Die Quote der erwerbstätigen und arbeitssuchenden 55- bis 65jährigen in Deutschland liegt mit 41,5 Prozent gegenwärtig im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld. Vor dem Jahr 2020 ist mit keinen bedeutenden Änderungen auf der Angebotsseite zu rechnen. Die anhaltende Arbeitslosigkeit wird auch zukünftig das Thema der Arbeitsmarktpolitik sein und nicht der demographisch bedingte Arbeitskräftemangel. Das Einstellungs- und Entlassungsverhalten der Betriebe ist durch jugendorientiertes Rekrutierungsverhalten und altersselektiven Personalabbau geprägt. Diese Personalpolitik ist vor allem kulturell motiviert, mit abnehmender Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer hat sie nur bedingt etwas zu tun. Allmählich setzt in den Unternehmen ein Nachdenken darüber ein, ob durch Weiterbildung von bereits länger Beschäftigten die Innovationsfähigkeit des Unternehmens gefördert werden kann. Für die Betriebe und die Älteren wäre es von Vorteil, wenn die Qualität der Arbeit und die außerbetriebliche Weiterbildung von Älteren stärker ins Blickfeld käme. (IAB)
Zitationshinweis
Promberger, Markus (2004): Ältere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt und im Betrieb. In: Wirtschafts- und Sozialpolitisches Forschungs- und Beratungszentrum, Bonn (Hrsg.) (2004): Sozialpolitische Flankierung einer verlängerten Erwerbsphase (Gesprächskreis Arbeit und Soziales, 102), S. 21-39.