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Publikation

Arbeitsmarkteffekte eines Freibetrags bei den Sozialabgaben

Beschreibung

"Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat ein Konzept für die Einführung eines steuerfinanzierten Freibetrags bei den Sozialabgaben für Arbeitgeber und -nehmer in Höhe von 250 EUR monatlich vorgelegt. Anders als bei einer linearen Senkung der Sozialabgaben werden Geringverdiener und ihre Arbeitgeber überproportional entlastet, die Sozialabgaben nehmen bis zur Pflichtversicherungsgrenze progressiv zu. Die empirische Studie untersucht die zu erwartenden Beschäftigungseffekte eines solchen Freibetrags. <br> Zunächst wird in Kapitel 2 ein Überblick zum Zusammenhang von Lohnnebenkosten, Lohnkeil, Niedriglohnsektor und zur so genannten Sozialhilfefalle gegeben. Außerdem werden einige aktuelle Lösungsvorschläge zur Reform der Sozialhilfe und zum Abbau von Sozialabgaben vorgestellt. In den folgenden Kapiteln 3 bis 6 werden die Wirkungen eines Freibetrags auf Arbeitsangebot (Erwerbsneigung), Arbeitsnachfrage (Arbeitsplatzangebot), Fiskus und im Rahmen eines Kreislaufmodells auch die Beschäftigungseffekte untersucht. Neben einem Freibetrag von 250 EUR monatlich werden alternativ auch Freibeträge von 200 EUR bzw. 325 EUR berücksichtigt. Ergänzend wird soweit möglich und sinnvoll vergleichend auch auf die Konsequenzen einer linearen Senkung der Sozialabgaben mit vergleichbaren Beitragsausfällen eingegangen. Da anders als bei einer linearen Senkung durch einen Freibetrag stärker Geringverdiener von Sozialabgaben entlastet werden, sind bei vergleichbaren Beitragsausfällen von einem Freibetrag deutlichere Arbeitsmarktreaktionen zu erwarten.<br> Ein Freibetrag hat sowohl Konsequenzen für das Arbeitsangebot der Arbeitnehmer als auch die Arbeitsnachfrage der Unternehmen und damit auch für die Beschäftigung. Wird darüber hinaus eine Gegenfinanzierung berücksichtigt, ergeben sich in Abhängigkeit von der Art der Finanzierung weitere Arbeitsmarktwirkungen. Insgesamt ist auch bei Berücksichtigung der makroökonomischen Kreislaufzusammenhänge und der Wirkungen der Finanzierung der Beitragsausfälle - zumindest bei tarifpolitischer Zurückhaltung von positiven Beschäftigungswirkungen eines Freibetrags bei den Sozialabgaben, finanziert durch indirekte und/oder direkte Steuern, auszugehen, die durchaus im sechsstelligen Bereich liegen können." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Kaltenborn, Bruno, Susanne Koch, Ulrike Kress, Ulrich Walwei & Gerd Zika (2003): Arbeitsmarkteffekte eines Freibetrags bei den Sozialabgaben. München u.a.: Hampp, 107 S.