Springe zum Inhalt

Publikation

Zur Erklärung von regionaler Entwicklung, Arbeitslosigkeit und Entlohnung

Beschreibung

Die Implementation technischer Neuerungen und damit das Erreichen von Produktivitätsfortschritten ist zwischen Unternehmen, Sektoren und Regionen unterschiedlich verteilt. Dies impliziert regionale Unterschiede im Hinblick auf die Beschäftigungs- und Lohnentwicklung. Der Beitrag geht von der These aus, dass Regionen Produktivitätsgewinne realisieren können, wenn sie sich auf einzelne Wirtschaftszweige spezialisieren und entwickelt einen Ansatz zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen regionaler Entwicklung, Arbeitslosigkeit und Entlohnung, mit dessen Hilfe die Konsequenzen der Spezialisierung verdeutlicht werden. Die Konzentration einzelner Regionen auf bestimmte Produktbereiche hat zur Folge, dass das Wirtschaftswachstum dieser Regionen vom Lebenszyklus der jeweiligen Güter abhängt. Schnellen Zuwächsen bei Produktivität, Löhnen und Beschäftigung, die in der ersten Phase des Lebenszyklus möglich sind (Kompensationsthese), können an dessen Ende drastische Zunahmen der Arbeitslosigkeit und Lohnrückgänge gegenüberstehen (Freisetzungsthese). Ausschlaggebend ist die Elastizität der Güternachfrage. Solange die Nachfrage elastisch auf Preisänderungen reagiert, sind mit zunehmender Produktivität Beschäftigungsgewinne möglich. Stagniert die Nachfrage, d.h. ist sie unelastisch, was am Ende des Lebenszyklus eines Produkts mit großer Wahrscheinlichkeit eintreten wird, überwiegen die Freisetzungswirkungen des technischen Fortschritts (Freisetzungsthese). (IAB)

Zitationshinweis

Blien, Uwe (2005): Zur Erklärung von regionaler Entwicklung, Arbeitslosigkeit und Entlohnung. In: S. Seiter (Hrsg.) (2005): Neuere Entwicklungen in der Wachstumstheorie und der Wachstumspolitik, S. 279-298.