Zuwanderungssteuerung
Beschreibung
Der Beitrag stellt die Größenordnung der Nettozuwanderung in die Bundesrepublik Deutschland im Jahrzehnt von 1990 bis 2002 (rd. 4,6 Millionen Personen) der Arbeitsmarktentwicklung gegenüber und konstatiert 'überraschende mehrfache Diskurswechsel in der politischen Diskussion zu den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und zu den notwendigen Schlussfolgerungen für eine Einwanderungspolitik'. Untersuchungen zur Entwicklung von Arbeitskräfteangebot und -nachfrage lassen bis 2010 eine Unterauslastung des Erwerbspersonenpotenzials von insgesamt ca. 5 bis 6 Millionen Menschen erwarten. Auf der anderen Seite haben Projektionen zur Nachfrage nach Fachkräften Knappheiten auf dem Arbeitsmarkt zum Ergebnis. Zuwanderung ist eines von mehreren möglichen Mitteln, um steuernd und ausgleichend in die Prozesse des Arbeitsmarkts einzugreifen. Diese Steuerungsmöglichkeiten werden sowohl für die Angebots- als auch die Nachfrageseite geschildert. Anschließend werden die grundsätzlichen Schwierigkeiten der Steuerbarkeit von Einwanderung angesichts von EU-Osterweiterung und EU-Migrationspolitik beschrieben und in acht Punkten Gesichtspunkte für die Gestaltung einer arbeitsmarktorientierten Einwanderungssteuerung entwickelt. Eine solche Politik muss sich an den längerfristigen Entwicklungen des Arbeitsmarktes orientieren und kann nur erfolgreich sein, 'wenn die Anstrengungen hinsichtlich der Aktivierung inländischen Arbeitskräftepotenzials und der vorausschauenden Integration von benachteiligten Gruppen in die Gesellschaft wesentlich erhöht wird'. (IAB)
Zitationshinweis
Hönekopp, Elmar (2003): Zuwanderungssteuerung. Einwanderung und Arbeitsmarktintegration vor dem Hintergrund von Tendenzen bei Arbeitskräfteangebot und -nachfrage. In: Bertelsmann-Stiftung (Hrsg.) (2003): Migrantinnen und Migranten in Ausbildung und Beschäftigung : Integrationschancen durch Vernetzung und aktives Engagement. Dokumentation des Innovationsforums der Entwicklungspartnerschaft EQUAL IN.OWL am 1. Oktober 2003 in der Stadthalle Bielefeld, S. 11-24.