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Publikation

Strukturwandel sozialpolitischer Steuerung

Beschreibung

"Der Beitrag nimmt die Reformen des SGBII unter einer modernisierungstheoretischen Perspektive auf Grundlage der historisch-genetischen Theorie in den Blick. Es wird argumentiert, dass mit der Reform des Sozialgesetzbuches II im Jahre 2005 ein Strukturwandel der Sozialpolitik vollzogen wurde, der mit Autonomieverlusten von Subjekten einhergeht und das in der Forschung bereits empirisch widerlegte Armutsfallentheorem reproduziert. Die neue Dimension der Sozialpolitik besteht in einem Autonomieabbau in Form von Planungshorizontverkürzungen und Entrechtlichungstendenzen sowie einer weiteren Verkopplung von Arbeiten und Essen. Damit wird die Möglichkeit autonomer „eigensinniger“ Handlungen durch Sozialpolitik abgeschafft. Das bedeutet, dass die Konstitutionsbedingung von Sozialpolitik, der Selbstgestaltungsgedanke, unterlaufen wird und Sozialpolitik hinter die funktionalen Errungenschaften der Moderne zurückfällt. Dieser Argumentation liegt eine Semantikanalyse der Reformen innerhalb zweier Funktionssysteme der Gesellschaft, Recht und Politik, zugrunde." (Autorenreferat, IAB-Doku, © Springer-Verlag)

Zitationshinweis

Globisch, Claudia (2012): Strukturwandel sozialpolitischer Steuerung. In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Jg. 37, H. Suppl. 1, S. 133-154. DOI:10.1007/s11614-012-0041-7