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Publikation

Wie viel Flexibilität braucht der deutsche Arbeitsmarkt?

Beschreibung

In der politischen und wissenschaftlichen Diskussion wird gegenwärtig vermehrt die Forderung laut, der Arbeitsmarkt in Deutschland müsse flexibler werden. Dies werde die Beschäftigung erhöhen und die Arbeitslosigkeit senken. Gelegentlich wird sogar der Eindruck erweckt, 'Flexibilisierung' sei das Allheilmittel für alle Arbeitsmarktprobleme. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte untersucht der Beitrag, was einen 'flexiblen Arbeitsmarkt' überhaupt ausmacht, wie flexibel der deutsche Arbeitsmarkt gegenwärtig ist und welche Beschäftigungseffekte durch mehr Flexibilisierung zu erwarten sind. Daran anknüpfend werden die aktuellen Reformanstrengungen in Deutschland eingeordnet. Hierbei wird insbesondere untersucht, ob das 'Reformpaket' einen für die Verbesserung der Arbeitsmarktperformance erfolgversprechenden Mix aus Flexibilität und Sicherheit darstellt. Dabei geht es auch um die flankierende Rolle der Arbeitsmarktpolitik. Die vorliegenden wissenschaftlichen Befunde liefern keinen Beleg dafür, dass maximale Flexibilität zu den besten Arbeitsmarktergebnissen führt. In erster Linie muss dazu die wirtschaftliche Dynamik verstärkt werden. Zusätzlich zur Arbeitsmarktflexibilisierung geht es dabei um eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Gütermärkte, z.B. durch Deregulierung der Produktionsmärkte und Umschichtungen in den öffentlichen Haushalten zugunsten von wirtschaftsnahen Infrastrukturinvestitionen und Humankapital. (IAB)

Zitationshinweis

Eichhorst, Werner, Susanne Koch & Ulrich Walwei (2004): Wie viel Flexibilität braucht der deutsche Arbeitsmarkt? In: Wirtschaftsdienst, Jg. 84, H. 9, S. 551-556.

Bezugsmöglichkeiten

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