Auswirkungen zusätzlicher öffentlicher Finanzierungshilfen auf das Überleben von aus der Arbeitslosigkeit gegründeten Unternehmen
Beschreibung
Existenzgründer aus der Arbeitslosigkeit haben in der Bundesrepublik Deutschland die Möglichkeit, bei Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert zu werden. Bei der Förderung wird ein sog. Überbrückungsgeld gezahlt. Darüber hinaus kann das Überbrückungsgeld mit anderen Förderprogrammen des Bundes und der Länder kombiniert werden. Bisher gibt es keine Untersuchungen über die Auswirkungen dieser zusätzlichen öffentlichen Finanzierungshilfen auf das Überleben der geförderten Unternehmen. Die vorliegende Studie basiert auf einer Befragung, die 2002 in Kooperation mit sechs Arbeitsamtsbezirken im Nordosten von Niedersachsen (Norddeutschland) durchgeführt wurde. Der Datensatz umfasst 874 Unternehmer, die zwischen 1995 und 2000 einen Antrag auf Überbrückungsgeld gestellt haben. Von diesen haben 124 eine zusätzliche Förderung in Anspruch genommen. Als Analysemethode kommt ein Matching-Verfahren zum Einsatz, um etwaige Selektionseffekte zur Bestimmung des kausalen Wirkungseffektes berücksichtigen zu können. Im Ergebnis zeigt sich, dass die zusätzliche Förderung die Austrittswahrscheinlichkeit um rund 6,9 Prozentpunkte reduziert. Im Rahmen eines Bootstrapping-Verfahrens wird jedoch deutlich, dass nicht absolut bewiesen werden kann, ob die Förderung tatsächlich eine positive Auswirkung auf die Überlebenswahrscheinlichkeit hat. Ein statistisch signifikanter positiver Effekt zeigt sich nur in einem sehr frühen oder sehr späten Beobachtungszeitraum. (IAB)
Zitationshinweis
Oberschachtsiek, Dirk (2004): Auswirkungen zusätzlicher öffentlicher Finanzierungshilfen auf das Überleben von aus der Arbeitslosigkeit gegründeten Unternehmen. (Universität Lüneburg, Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Arbeitsbericht 313), Lüneburg, 33 S.