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Publikation

EU-Osterweiterung

Beschreibung

Bereits seit dem Fall des eisernen Vorhangs 1990/91 ist ein sehr intensiver Prozess der Integration der früheren RGW-Mitglieder in die europäische und globale Wirtschaft, d.h. in die internationale Arbeitsteilung, zu beobachten. Dieser ökonomische Integrationsprozess - organisiert durch die Assoziierungsabkommen - und bezieht sich im wesentlichen auf die beiden Faktoren Güter und Kapital. Die Arbeitskräftefreizügigkeit war bei den Europaabkommen ausgeschlossen und wurde somit zu einem zentralen und gleichzeitig einer der sensibelsten Punkte bei den Verhandlungen der acht osteuropäischen Beitrittsländer. EU-Mitgliedsländer und Beitrittsländer haben sehr unterschiedliche Interessen hinsichtlich des Termins der Einführung der Arbeitsfreizügigkeit. Die möglichen Größenordnungen (Migrationspotentiale) von Arbeitskräftewanderungen von den Beitrittsländern in die heutigen EU-Länder nach Wirksamwerden der Arbeitskräftefreizügigkeit wurde u.a. in zwei Studien, dem European Integration Consortium und dem Münchner ifo-Institut, untersucht, deren Ergebnisse in dem Beitrag vorgestellt werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass die möglichen Größenordnungen von Arbeitskräftewanderungen (von Ländern der ersten Erweiterungsrunde) wegen des relativ positiven ökonomischen Angleichungsprozesses eher gering bleiben dürften. Umgekehrt müssen aber auch die Entwicklungen der bereits bestehenden West-Ost-Migration berücksichtigt werden. In Deutschland werden bereits Arbeitskräfte aus den Beitrittsländer insbesondere als Saisonarbeitnehmer in der Landwirtschaft - hauptsächlich aus Polen - beschäftigt, was sich positiv für die Gesamtentwicklung der Landwirtschaft ausgewirkt hat. (IAB)

Zitationshinweis

Hönekopp, Elmar (2004): EU-Osterweiterung. Perspektiven für Arbeitsmärkte und Arbeitskräftemigration. Kurzfassung. In: Gemeinnütziges Bildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (Hrsg.) (2004): Erweiterung der Europäischen Union : die Zeit nutzen - für eine gemeinsame Zukunft (Schriftenreihe Migration und Arbeitswelt, 18), S. 24-27.