The European Social Model and eastern enlargement
Beschreibung
"Das Europäische Sozialmodell (ESM) wird zunehmend zu einem integrationspolitischen Leitbild. Die Konzeption beruht auf einer Kombination von wirtschaftlicher Effizienz im Sinne hoher Produktivität, Wettbewerb und Wirtschaftswachstum sowie einen hohen Beschäftigungsstand einerseits und mit sozialem Zusammenhalt andererseits. Das ESM wird gleichzeitig als ein dynamisches Modell in Evolution begriffen, dessen Entwicklung von globalen, europäischen und nationalen Prozessen, darunter der Osterweiterung, beeinflusst wird. Mit dem Beitritt der acht zentral- und osteuropäischen Länder zur Europäischen Union haben sich die wirtschaftlichen und sozialen Disparitäten zwischen den nun 25 EU-Mitgliedstaaten erheblich vergrößert. Der Beitrag entwickelt auf der Basis theoretischer und empirischer Literatur Antworten insbesondere auf folgende Fragen: Kommt es zu einer sukzessiven Erosion des ESM, bestehen Konvergenzperspektiven oder entstehen neue Vektoren im erweiterten Kräftefeld? Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die alten und die neuen Mitgliedsländer, ausgehend von verschiedenen historischen Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte und unterschiedlicher Produktions- und Produktivitätsniveaus, in der absehbaren Zukunft strukturell gleichartige Herausforderungen zu bestehen haben, wenn sie gleichzeitig wirtschaftliche Effizienz und sozialen Zusammenhalt erreichen wollen. Aus der Perspektive der neuen Mitgliedsländer, die aus einer egalitären Tradition kommen, spricht vieles dafür, dass die große Mehrheit der Bevölkerung den sozialen Zusammenhalt wünscht und einfordern wird. Ein erfolgreicher Aufholprozess in den neuen Mitgliedsländern bietet zusammen mit den vielfältigen Integrationsvorteilen der Erweiterung gute Voraussetzungen für den Erhalt und die produktive Weiterentwicklung des ESM." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Buttler, Friedrich, Ulrich Schoof & Ulrich Walwei (2006): The European Social Model and eastern enlargement. In: Zeitschrift für ArbeitsmarktForschung, Jg. 39, H. 1, S. 97-122.