Selbständigkeit: setzt sich der Abwärtstrend weiter fort?
Beschreibung
"Die Volkswirtschaft profitiert in hohem Maße von Selbständigen, weil sie Wachstum treiben, für einen produktiven Wettbewerb sorgen und Erwerbsmöglichkeiten für sich selbst wie auch für ihre Beschäftigten generieren. In den ersten eineinhalb Dekaden nach der Wiedervereinigung wuchs die Zahl der Selbständigen und ihr Anteil an den Erwerbstätigen. Danach setzte ein bis heute anhaltender Abwärtstrend ein. Betrachtet man die Entwicklung genauer, ist zwischen Selbständigen mit Beschäftigten und ohne Beschäftigte zu unterscheiden. Denn der Aufwuchs bis Mitte der Nullerjahre wurde im Wesentlichen von Selbständigen ohne Beschäftigte, den sogenannten Solo-Selbständigen, getragen. Ihr Anteil ist seitdem größer als derjenige der Selbständigen mit Beschäftigten. Nach einer Phase der Stagnation bis Anfang der 10er Jahre nahm die Zahl der Solo-Selbständigen aber zuletzt ab. Durch die Folgen der Covid-19-Pandemie hat sich die rückläufige Entwicklung nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen verstärkt. Der Beitrag will insbesondere den Ursachen der jüngeren Entwicklungen nachgehen und zukünftige Perspektiven für selbständige Formen der Erwerbstätigkeit erörtern. Betrachtet werden auch Veränderungen der soziodemografischen Zusammensetzung der Selbständigen. Wird sich der Abwärtstrend in der absehbaren Zukunft fortsetzen oder könnte es zu einer erneuten Kehrtwende der Entwicklung kommen? Wichtige Zukunftsfragen der Selbständigkeit betreffen in diesem Kontext das Volumen und die Ausrichtung ihrer Förderung, eine möglichst zweifelsfreie Klärung des rechtlichen Status der Erwerbsformen sowie den Umfang der sozialen Absicherung." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Walwei, Ulrich (2022): Selbständigkeit: setzt sich der Abwärtstrend weiter fort? In: Ökonomenstimme H. 28.04.2022, o. Sz.