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Publikation

Wie neuartig sind flexible Arbeitszeiten?

Beschreibung

Die Aushandlung und Umsetzung von Arbeitszeiten für Beschäftigte und Unternehmen ist ein Geschäft, das stark von Tageswahrnehmungen und augenblicklichen Problemen geprägt ist. Der Beitrag untersucht aus historischer Sicht die Frage, wie neuartig flexible Arbeitszeiten sind. Zunächst wird gezeigt, dass die Arbeitszeitfrage seit Beginn der Industrialisierung aus einem qualitativ einigermaßen beständigen Spektrum verschiedener Dimensionen, Grundlinien und dahinter stehender Interessen besteht. Flexibilisierung im Sinne der Anpassung von Arbeitszeiten an betriebliche Erfordernisse und Autonomie als Bedarf der Beschäftigten an selbst bestimmte Gestaltungsmöglichkeiten von Zeit sind seit jeher konstitutive Bestandteile der Arbeitszeitpolitik. Das konkrete Gefüge all dieser Bestandteile weist in einem historischen Vergleich erhebliche Schwankungen und Differenzen auf. Hierbei lässt sich eine zugrunde liegende Phasenfolge identifizieren: die frühindustrielle, die hochindustrielle und die gegenwärtige postfordistische Phase der Arbeitszeitpolitik. Der historische Abriss zeigt, dass gegenwärtige arbeitspolitische Entwicklungen zu einem Großteil durch Merkmale und Verlauf der Arbeitszeitpolitik in den 1920er und 1950er Jahren erkärt werden können. (IAB)

Zitationshinweis

Promberger, Markus (2005): Wie neuartig sind flexible Arbeitszeiten? Historische Grundlinien der Arbeitszeitpolitik. In: H. Seifert (Hrsg.) (2005): Flexible Zeiten in der Arbeitswelt (Campus. Forschung, 877), S. 9-39.