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Publikation

Distributional effects of macroeconomic shocks in real-time

Beschreibung

"Die hohe Dynamik der COVID-19-Krise stellt die politischen Entscheidungsträger in aller Welt vor die beispiellose Herausforderung, geeignete Maßnahmen zur Einkommensstabilisierung zu ergreifen. Um solche Maßnahmen angemessen auszugestalten, ist es wichtig, ihre Auswirkungen in Echtzeit zu quantifizieren. Die hierfür benötigten Daten sind jedoch in der Regel nur mit erheblichen Zeitverzögerungen verfügbar. In diesem Papier entwickeln wir einen neuen Ansatz, um die Verteilungswirkungen von makroökonomischen Schocks und der daraus folgenden Politikmaßnahmen in Echtzeit zu analysieren. Unser Ansatz kombiniert verschiedene ökonomische Modelle, die auf Unternehmens- und Haushaltsdaten geschätzt werden: ein VAR-Modell für die Produktionserwartungen, ein strukturelles Arbeitsnachfragemodell sowie ein Mikrosimulationsmodell. Wir wenden unsere Methode im Kontext der COVID-19-Pandemie auf Deutschland an. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die COVID-19-Krise sich in einer spürbaren Verringerung des Bruttoarbeitseinkommens über die gesamte Einkommensverteilung hinweg niederschlägt. Das Steuer-Transfer-System und diskretionäre Krisenmaßnahmen fungieren jedoch als Einkommensstabilisatoren und sorgen dafür, dass der Effekt auf die Verteilung der verfügbaren Haushaltseinkommen progressiv verläuft: Die unteren beiden Dezilgruppen gewinnen Einkommen, die mittleren Einkommensgruppen sind kaum betroffen und nur die oberen Dezile verlieren Einkommen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Bruckmeier, Kerstin, Andreas Peichl, Martin Popp, Jürgen Wiemers & Timo Wollmershäuser (2021): Distributional effects of macroeconomic shocks in real-time. A novel method applied to the COVID-19 crisis in Germany. In: Journal of Economic Inequality, Jg. 19, H. 3, S. 459-487. DOI:10.1007/s10888-021-09489-4