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Publikation

„Wir können uns wehren – wir tun es nicht“: Blick von unten auf Betrieb, Gewerkschaft und Staat

Beschreibung

"Was in unserer Befragung letztlich zum Ausdruck kommt, sind Systemerfahrungen. Wir waren darauf ebenfalls bereits in „Krise ohne Konflikt?“ gestoßen und hatten diese als „adressatenlose Wut“ bezeichnet: Nicht die einzelnen Akteure – auch nicht das Management oder der Banker vor Ort – werden als Verursacher der Krise gesehen, da letztlich auch sie Systemlogiken und -parametern folgen. Unsere aktuelle Befragung legt nun nahe, dass auch der Staat und seine aus der Lohnarbeiterperspektive relevanten Apparate in die Systemerfahrungen eingeordnet werden. Ein zweiter Befund ist neu. In der ersten Studie lautete die zusammenfassende These aus den Interviews und Gruppendiskussionen: „Wir wollen uns wehren, aber wir können nicht!“ In der neuen Untersuchung lautet die summarische Einschätzung: „Wir können uns wehren, wir tun es nicht“. Wieder scheinen die Handlungsoptionen verriegelt, diesmal aber nicht nur aufgrund eines mangelnden Adressaten von Protest, sondern auch aufgrund mangelnder Mobilisierungsbereitschaft und Inaktivität der Belegschaften." (Textauszug, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Detje, Richard, Sandra Kawalec, Wolfgang Menz, Sarah Nies, Dieter Sauer & Joachim Bischoff (2013): „Wir können uns wehren – wir tun es nicht“: Blick von unten auf Betrieb, Gewerkschaft und Staat. Befunde einer qualitativen Befragung von Vertrauensleuten, Betriebs- und Personalräten aus Produktion und Dienstleistung. In: Zeitschrift marxistische Erneuerung H. 95, S. 78-89.

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