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Publikation

Migrant women labor-force participation in Germany

Beschreibung

"Dieser Beitrag analysiert individuelle, strukturelle und kulturelle Faktoren, welche die Erwerbsbeteiligung von Migrantinnen in Deutschland beeinflussen. Migrantinnen weisen eine geringere Erwerbsbeteiligung als Einheimische auf und auch ihr Beschäftigungsstatus und ihre Verdienste unterscheiden sich stark. Deshalb untersuche ich die Erwerbsbeteiligung der Migrantinnen durch die Auswertung der Querschnittsdaten der IAB-SOEP Migrationsstichprobe 2013 mit einem multiplen linearen Regressionsansatz. Die Analyse stützt sich auf drei Ansätze, die Erklärungen für das Beschäftigungsverhalten von Migrantinnen bieten: die Humankapitaltheorie, die segmentierte Arbeitsmarkttheorie und die in der deutschen Forschung weniger untersuchte kulturelle Hypothese. Der Beschäftigungsstatus von Migrantinnen ist im Prinzip als die Entscheidung eines Haushaltsmitgliedes zu sehen, aber sie ist eingebettet in länderübergreifende kulturelle Prozesse und wird auch durch betriebliche bzw. institutionelle Strukturen eingeschränkt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass klassische Elemente des Humankapitals weniger verlässliche Prädiktoren für das Arbeitskräfteangebot von Frauen sind: So wirkt sich eine im Ausland erworbene Hochschulbildung kaum auf die berufliche Teilhabe aus. Eine nahöstliche oder nordafrikanische Herkunft, die muslimische Religion sowie höhere Religiosität korrelieren mit der Erwerbsbeteiligung von Frauen negativ. Dies spiegelt eine traditionelle geschlechtsspezifische Arbeitsteilung wider, wobei eine Ausbildung in Deutschland diesen Effekt erheblich abschwächt. Die geringere Erwerbsbeteiligung von Migrantinnen dürfte damit teilweise dadurch erklärt werden, dass Zuwanderer im Durchschnitt weniger gebildet und traditioneller eingestellt sind als Einheimische. Zudem sind ihre Fähigkeiten nur beschränkt auf den deutschen Arbeitsmarkt übertragbar." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Knize Estrada, Veronika J. (2018): Migrant women labor-force participation in Germany. Human capital, segmented labor market, and gender perspectives. (IAB-Discussion Paper 12/2018), Nürnberg, 99 S.

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