Digitalisierung als Herausforderung für eine Weiterbildungspolitik
Beschreibung
"Die neue komplexe und intelligente Digitalisierung stellt eine bedeutende Herausforderung für die Entwicklung der Arbeit und des Arbeitsmarkts dar. Die Beschäftigung wird nicht einbrechen, aber es bestehen große Risiken, wenn der Umstellungsprozess nicht gelingt. Künftig werden auch die mittleren Qualifikationen stärker betroffen sein. Weiterbildung wird entscheidend werden, um die Beschäftigten auf den technologischen Wandel vorzubereiten. Investitionen in Weiterbildung sind somit ein Beitrag dazu, dass der digitale Wandel insgesamt positiv bewältigt werden kann. Hier sollte Arbeitsmarktpolitik ansetzen, um einer Verfestigung von Arbeitslosigkeit wie seit den 1970er Jahren von vornherein vorzubeugen und Kooperationsmöglichkeiten mit betrieblichen Weiterbildungsaktivitäten effektiv zu nutzen. Dies kann durch Qualifizierungsberatung, Kostenbeteiligung und Erarbeitung von Standards anerkennungsfähiger Kompetenzen erfolgen. Während eine solche Weiterbildungspolitik auf die Beteiligung etlicher Akteure angewiesen ist, wäre die Bundesagentur für Arbeit als großflächig aufgestellte, mit beiden Arbeitsmarktseiten sowie Weiterbildungsträgern vernetzte Institution in einer guten Position für die Umsetzung. Da es vor allem um die Vermeidung struktureller Arbeitslosigkeit und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe geht, sollte es einen wesentlichen Finanzierungsbeitrag aus Steuermitteln geben." (Autorenreferat, © Springer-Verlag)
Zitationshinweis
Weber, Enzo (2017): Digitalisierung als Herausforderung für eine Weiterbildungspolitik. In: Wirtschaftsdienst, Jg. 97, H. 5, S. 372-374. DOI:10.1007/s10273-017-2146-x