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Publikation

Die deutsche Mitbestimmung auf dem Prüfstand

Beschreibung

"Insbesondere auf Grund von Urteilen des europäischen Gerichtshofes, aber auch als Folge teilweise gravierender Fehlentwicklungen ist das deutsche Modell der Mitbestimmung erneut Gegenstand kontroverser Diskussionen. Die Kosten der Mitbestimmung sind beachtlich. Diesen stehen Erträge gegenüber, die zu quantifizieren außerordentlich schwer fällt. Die vorliegenden empirischen Untersuchungen liefern indes kaum Belege, dass die Effizienzgewinne sonderlich hoch sind. Die Bilanz der Mitbestimmung fällt somit eher negativ aus. Eine Neuorientierung ist daher vonnöten. Vertragsfreiheit, Transparenz und Kostenreduktion genießen hierbei Priorität. Bei der Unternehmensmitbestimmung sollte die Hauptversammlung entscheiden, ob und in welcher Form der Aufsichtsrat mitbestimmt wird. Bei der betrieblichen Mitbestimmung sollte es prinzipiell einen erzwingbaren Betriebsrat geben, über dessen Rechte sich die Vertragsparteien auf der betrieblichen Ebene verständigen müssen. Andernfalls kommt eine gesetzliche Auffanglösung in Form eines deutlich verschlankten Betriebsverfassungsgesetzes zum Zuge. Die Arbeitnehmer zahlen (teilweise) die Kosten des Betriebsrats. Die Kritik, eine freiwillige Mitbestimmung käme erst gar nicht zustande, läuft ins Leere, weil die Mitbestimmung hierzulande seit längerer Zeit besteht und damit Erfahrungen - gute wie schlechte - gesammelt werden konnten." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Franz, Wolfgang (2005): Die deutsche Mitbestimmung auf dem Prüfstand. Bilanz und Vorschläge für eine Neuausrichtung. In: Zeitschrift für ArbeitsmarktForschung, Jg. 38, H. 2/3, S. 268-283.

Bezugsmöglichkeiten

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