Wirtschaftspolitische Implikationen der neuen (endogenen) Wachstumstheorie
Beschreibung
"Mit dem Abflachen der Wachstumsraten seit Anfang der 70er Jahre und dem Auftreten der Ölpreiskrisen erlosch auch das wirtschaftswissenschaftliche Interesse an wachstumsorientierten Fragestellungen. In dieser Zeit wurde das ökonomische Hauptaugenmerk auf konjunkturelle Phänomene und die Entwicklungshemmnisse der Entwicklungsländer gerichtet. Erst Anfang der 80er Jahre ist eine Renaissance der Wachstumstheorie zu beobachten, in dessen Folge es zu einer regelrechten Flut von Modellen gekommen ist. Das plötzliche 'Neuerwachen' der wachstumsorientierten Diskussion wurde durch einige theoretische Publikationen ausgelöst, die die alten ungelösten Probleme der neoklassischen Wachstumstheorie aufgriffen und Wege vorschlugen, wie Erklärungsdefizite der älteren Theorien elegant eliminiert werden können. Durch die neue endogene Wachstumstheorie wurde der Konsens unter den Ökonomen in Frage gestellt, nach dem ein Verzicht auf staatliche Marktinterventionen in der Regel zur besten aller möglichen wirtschaftlichen Situationen führt. Vorab klarzustellen ist, dass die neue endogene Wachstumstheorie nicht mit dem Ziel entwickelt wurde, eine Rechtfertigung für staatliche Interventionen in den marktlichen Allokationsprozess zu liefern. Vielmehr wurde mit der Weiterentwicklung der älteren Theorien versucht, die theoretischen Defizite auszuschalten und den Wachstumsprozess aus dem Modell heraus (endogen) zu erklären. Ziel dieser Arbeit ist es, unter Zugrundelegung der wachstumstheoretischen Theorien die zentralen Determinanten ökonomischer Wachstumsprozesse herauszuarbeiten und vor diesem Hintergrund die strategischen Möglichkeiten der Wirtschaftspolitik zur Beeinflussung des Wirtschaftswachstums vorzustellen und zu bewerten. Schwerpunkt stellt hierbei die endogene Wachstumstheorie und ihre wirtschaftpolitischen Implikationen dar. Bei der Entwicklung wachstumsorientierter Ansätze wird jedoch deutlich, dass 'neue Wachstumstheorien' immer aus der Kritik an den 'alten Vorstellungen' entstanden sind, wodurch es notwendig ist, auch die älteren wachstumsorientierten Ansätze zu skizzieren, um die Entwicklungsstufen herauszuarbeiten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Farhauer, Oliver (2001): Wirtschaftspolitische Implikationen der neuen (endogenen) Wachstumstheorie. (Diskussionspapiere zu Staat und Wirtschaft 25/2001), Berlin, 42 S.