Evaluation und Qualitätsmanagement in der Arbeitsmarktpolitik
Beschreibung
Der Beitrag befasst sich zunächst grundsätzlich mit dem Verhältnis von Evaluation und Qualitätsmanagement in der Arbeitsmarktpolitik. Die Autoren zeigen hier, dass eindimensionale Evaluationsansätze, die sich allein auf die Ergebnisse von Eingliederungsbilanzen stützen, sowohl wissenschaftlich als auch sozialpolitisch und vor allem erkenntnistheoretisch problematisch sind. Der zweite Teil bezieht die Eingangsüberlegungen dann auf die Praxis. Es wird ein Modellprojekt vorgestellt, wo Arbeits- und Sozialverwaltung für Dauerarbeitslose mit ergänzendem Sozialhilfebezug individuell passgenaue Wege zur Entwicklungs- und Vermittlungsassistenz (EVA) ausprobierten. Aus der Fülle der verschiedenen Evaluationsergebnisse für das Modellprojekt, das unter Verwendung eines Experimental- und Kontrollgruppendesigns nach dem polyvalenten Ansatz ausgewertet wurde, werden zwei ausgewählt: Zum einen wird (konventionell) auf die Produktqualität geschaut, d.h. auf die Eingliederungsbilanz. Die von der ursprünglichen Untersuchungshypothese abweichenden Erhebungsresultate - d.h. die relativ schlechten Einmündungsergebnisse bei dem Modellprojekt - sind dann Anlass, einer zusätzlichen Vermutung nachzugehen, nämlich der, dass der vergleichsweise geringe Arbeitsmarkterfolg in einer suboptimalen Procederequalität begründet sein könnte. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass in der Methodik der Arbeit mit schwervermittelbaren Dauerarbeitslosen noch ganz erhebliche Optimierungsmöglichkeiten stecken. (IAB2)
Zitationshinweis
Luschei, Frank & Achim Trube (2000): Evaluation und Qualitätsmanagement in der Arbeitsmarktpolitik. Einige systematische Vorüberlegungen und praktische Ansätze zur lokalen Umsetzung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 33, H. 3, S. 533-549.