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Publikation

Ausbildung im dualen System und Weiterbildung

Beschreibung

Es werden die Diskussionsbeiträge zu einer Arbeitsgruppe dokumentiert, die sich im Rahmen einer Fachtagung schwerpunktmäßig mit der Modernisierung und Differenzierung des dualen Ausbildungssystems sowie Aspekten der Weiterbildung beschäftigte. Kloas wendet sich im Rahmen seiner Thesen zur Modernisierungs- und Differenzierungsfähigkeit des Berufsausbildungssystems u.a. gegen die Verwendung des Krisenbegriffs in bezug auf ein System, das seine Modernisierungsfähigkeit vielfältig - jüngst bei den Umstrukturierungsprozessen in Ostdeutschland - unter Beweis gestellt hat. Seiner Ansicht nach ist eine Differenzierung der Binnenstruktur dualer Ausbildung nötig, damit diese den zukünftigen Anforderungen gerecht wird. Modernisierungsbedarf formulieren auch Lübke und Kiesel in ihren Beiträgen. Kiesel führt aus, daß eine notwendige Modernisierung der Ausbildungskonzepte nicht auf Veränderungen in der Kooperation der Lernorte beschränkt bleiben darf. Die veränderten Ansprüche der Jugendlichen und das gewandelte Anforderungsprofil der Facharbeit erfordern die Umsetzung ganzheitlicher Lernformen. Im Hinblick auf die zukünftige Anpassung beruflicher Bildung an die Erfordernisse einer europäischen Integration ist auch von einem Modernisierungsbedarf der Ausbildungsinhalte auszugehen. Kernpunkt der Attraktivitätssicherung des dualen Ausbildungssystems sind die Chancen und Perspektiven der Jugendlichen im Beschäftigungssystem. Kühnlein erörtert das sich wandelnde Anforderungsprofil der Berufsschulen. Sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern sind die Anforderungen an die Berufsschule und das Lehrpersonal in struktureller und pädagogischer Hinsicht gestiegen, ohne daß diese hierfür ausreichend gerüstet und vorbereitet wären, wie die Autorin auf der Grundlage ihrer aktuellen empirischen Untersuchung feststellt. Spelberg sieht aus Sicht des Handwerks weniger Handlungsbedarf bei der Modernisierung der Ausbildungsordnungen als vielmehr in der Notwendigkeit, die Ausbildung an den Bedürfnissen betrieblicher Praxis zu orientieren. Sorge bereiten dem Handwerk zwei Entwicklungen: zum einen die wachsende Gefahr der Abwerbung ausgebildeter Fachkräfte durch die Industrie und zum anderen der fehlende Nachwuchs bei Abiturienten und Realschülern. (IAB2)

Zitationshinweis

Vetter, Wilfried, Peter-Werner Kloas, S. Oliver Lübke, Kurt Kiesel, Gertrud Kühnlein, Karl Spelberg, Gisela Dybowski-Johannson & Sabine Liesering (1994): Ausbildung im dualen System und Weiterbildung. In: S. Liesering, K. Schober & M. Tessaring (Hrsg.) (1994): Die Zukunft der dualen Berufsausbildung. Eine Fachtagung der Bundesanstalt für Arbeit, 21.-22. April 1994 in Nürnberg (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 186), S. 135-178.