Paradigmenwechsel beim Rollenverständnis ostdeutscher Frauen?
Beschreibung
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, an welchem Lebensmodell sich die Frauen in Ostdeutschland in Zukunft orientieren werden, weiterhin die Parallelität zwischen Erwerbstätigkeit und Familie anzustreben oder sich stärker auf die Ausübung der sozialen Rolle zu konzentrieren. Zur Beantwortung dieser Frage wird auf drei Erhebungen als Datenquellen zurückgegriffen: "Im Januar 1990 wurde vom Bereich Empirisch-Methodische Arbeitsgruppe (EMMAG) am Institut für Soziologie und Sozialpolitik der Akademie der Wissenschaften der DDR eine erste allgemeine, repräsentative empirische Analyse zur sozialen Situation in der DDR vorgenommen (n=1.528). Diese Untersuchung ist im März 1991 (n=1.466) und im Mai 1992 (n=1.516) an einer jeweils neuen Stichprobe wiederholt worden.<br> Die in den Untersuchungen 'Leben DDR/Ostdeutschland' erhobenen Daten geben keinen Anlaß, um von einer Abkehr vom in der ehemaligen DDR ideologisch unterstützten und von der Mehrheit der Frauen auch gelebten Prinzip der 'Vereinbarkeit von Beruf und Mutterschaft' auszugehen. Die hohe Erwerbsneigung der ostdeutschen Frauen besteht nach wie vor, die Bedingungen, um einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, haben sich dagegen verschlechtert." (IAB2)
Zitationshinweis
Nowossadeck, Sabine (1994): Paradigmenwechsel beim Rollenverständnis ostdeutscher Frauen? Eine Auswertung empirischer Untersuchungen. In: P. Beckmann & G. Engelbrech (Hrsg.) (1994): Arbeitsmarkt für Frauen 2000 - Ein Schritt vor oder ein Schritt zurück? Kompendium zur Erwerbstätigkeit von Frauen (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 179), S. 615-627.