Struktur und Dynamik der Langzeitarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland 1980-1990
Beschreibung
"Der Beitrag zeigt Veränderungen im Ablauf der Such- und Sortierprozesse in der Arbeitslosigkeit im Laufe der 80er Jahre auf und weist eine zunehmende Konzentration des Arbeitslosigkeitsrisikos für bestimmte Personengruppen in mehreren Dimensionen nach. Außerdem haben sich die Verlaufsmuster in der Arbeitslosigkeit grundlegend verschoben. <br> Die gestiegene Konzentration der Arbeitslosigkeit in der Erwerbsbevölkerung wird mit Hilfe einer Zerlegung der Arbeitlosenquote in Zugangs- und Verbleibsrisiko nachgewiesen. Ende der 80er Jahre wird ein geringerer Anteil der Erwerbspersonen arbeitslos. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit dauert für die betroffenen Personen jedoch länger. Gleichzeitig hat die Streuung der Dauer zugenommen, die Ungleichverteilung des Verbleibsrisikos unter den Arbeitslosen ist also gewachsen. Die Arbeitslosigkeit verteilt sich insgesamt auf weniger Schultern. <br> Durch eine Typisierung der Arbeitslosigkeitsfälle nach ihrer Stellung in der individuellen Erwerbsbiographie je nach voraufgehender und nachfolgender Erwerbs- oder Nicht-Erwerbstätigkeit wird nachgewiesen, daß Arbeitslosigkeit früher überwiegend eine Unterbrechung der Erwerbstätigkeit, heute häufiger einen Übergang aus dem Beschäftigungssystem in Nicht-Erwerbstätigkeit darstellt. <br> Mit diesen Verschiebungen des Arbeitslosigkeitsrisikos und des Verlaufsmusters hat sich auch die Struktur der Arbeitslosigkeit in ihrer personalen Zusammensetzung verändert. Fehlende Ausbildung und Jugendarbeitslosigkeit haben an Bedeutung für die Zusammensetzung der Langzeitarbeitslosigkeit verloren gegenüber Gesundheitszustand und Alter, das sich als dominierendes Merkmal erweist." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Rudolph, Helmut (1992): Struktur und Dynamik der Langzeitarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland 1980-1990. In: C. Brinkmann & K. Schober (Hrsg.) (1992): Erwerbsarbeit und Arbeitslosigkeit im Zeichen des Strukturwandels. Chancen und Risiken am Arbeitsmarkt (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 163), S. 147-188.