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Publikation

Multinationaler Europäischer Arbeitsmarkt - eine Illusion?

Beschreibung

"Für die europäischen Volkswirtschaften - insbesondere zwischen den EG-Ländern ist eine steigende internationale Verflechtung zu beobachten. <br> Die Globalisierung und Internationalisierung der Wirtschaft wird nicht ohne Einfluß auf den Arbeitsmarkt bleiben. <br> Hinsichtlich des Arbeitsmarktes erwartet man bis zum Jahr 2000 einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Das Phänomen Arbeitslosigkeit wird jedoch weiterhin erheblich bleiben. Insbesondere die Langzeitarbeitslosigkeit, die z.Zt. schon die Hälfte der Arbeitslosen ausmacht, wird große arbeitsmarktpolitische Anstrengungen erfordern. <br> Die Bedeutung der Qualifikation der Arbeitnehmer für ihre jeweiligen Beschäftigungschancen wird weiter steigen. Dies ergibt sich aus der zunehmenden Automatisierung und Spezialisierung. Weiterhin hängt bei zunehmendem internationalen Wettbewerbsdruck die Realisierung von Produktivitätsfortschritten zunehmend von der Qualifikation der Arbeitskräfte in den Unternehmen ab. <br> Arbeitskräftewanderungen zwischen EG-Staaten haben in der Vergangenheit nicht zugenommen, obwohl die Freizügigkeitsregelung gilt. Auch in Zukunft geht man von keinen spektakulären Arbeitskräftebewegungen aus. Allerdings erwartet man eine qualitative Veränderung: Fach- und Führungskräfte im Management- und Technikbereich werden in größerem Maße eine Auslandsbeschäftigung in Erwägung ziehen. Dies hängt zusammen mit der Internationalisierung der Unternehmen und dem stärkeren Wettbewerb um gut ausgebildete Kräfte. <br> Große Unbekannte sind die möglichen Zuwanderungen aus Ländern der dritten Welt und aus Osteuropa. <br> Der Wanderungsdruck wird jedoch in Zukunft nicht abnehmen. Neben den Entwicklungsländern werden die Menschen aus den neuen Demokratien Mittel- und Osteuropas in die wohlhabenderen Industrieländer drängen. Eine Abschottung wird nicht möglich sein." (Autorenreferat)

Zitationshinweis

Werner, Heinz (1992): Multinationaler Europäischer Arbeitsmarkt - eine Illusion? In: C. Brinkmann & K. Schober (Hrsg.) (1992): Erwerbsarbeit und Arbeitslosigkeit im Zeichen des Strukturwandels. Chancen und Risiken am Arbeitsmarkt (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 163), S. 129-145.